Elbspitze 2018

Wir bedanken uns bei unserer göttlichen Helfercrew an der Gruppe, bei unseren erzgebirgischen Freunden für die leckere Verpflegung, unseren Sponsoren Dapoo, Tretmühle Radebeul, Glaporwerk Mitterteich, Maris-IT, Ingenieurbüro Haufe und pimp up your Handy vom Dresdner Altmarkt und den Gemeinden und Vereinen, die uns ein komfortables Pausendomizil ermöglichten.

24 von 34 gestarteten Fahrer haben das Ziel am Ende der Mölltaler Gletscherstraße erreicht. Wie jedes Jahr möchten wir gern eure Eindrücke veröffentlichen. Wenn ihr also Muse habet, schickt eure Erlebnisberichte an sirko@elbspitze.de.

Wie bereits angekündigt, wird es eine Nachbestellung von Trikots etc. geben. Wer möchte, kann seine Wünsche bis 31.07.2018 an thomas@elbspitze.de senden. Trikots á 65 Euro. Armlinge á 25 Euro, Beinlinge á 30 Euro.

Bilder vom Rennleiter (gezipped)

Bilder vom Rennleiter (Album)

Es folgen die bisher eingetroffenen Berichte von

Annett

Thomas Hoffmeister

Sirko

Rolf

Jürgen

Bruno

Christian

Volker

Michael

Gerald

Tobias

NamePlatzierungUhrzeitBergpunkte (*Master)Rote Punkte
Matthias Reinfried (Sieger, Bergkönig)135:05:001481
Sirko Kamusella (Sonderwertung)2+00:08925
Frank Lehmann3+00:10150
Tobias Hess4+00:1212811
Jürgen Schäfer (Grand Master)5+00:13148*0
Gerald Hildebrandt (Berg Master)6+00:18158*0
Christian Süß7+00:2230
Michael Richter8+00:2745*0
Stefan Jacob9+00:30350
Jens Galle10+00:3114*0
Georg Langer11+00:3344
Rainmar Hönecke12+00:3831*0
Franz Ehm13+00:4090
Ringo Kuchinke14+00:412120
Bruno Schädlich15+00:4460
Jens Ritter16+00:5600
Björn Thomsen17+01:0248*32
Stephan Mesow18+01:14152
Topias Thomsen (Aktivster Fahrer)19+01:1622*52
Henry Kluge20+01:1900
Volker Lingelbach21+01:2300
Annett Jalowi (Siegerin)22+01:2300
Nico Kuchinke23+01:2870
Rolf Weißelberg24+01:340*0

Wie ich das Monster von Kärnten bezwungen habe (Annett)

Eigentlich wird am Ende einer jeden Geschichte die zarte Prinzessin durch den Prinzen vom bösen Monster befreit. Doch in dieser Geschichte muss die Prinzessin persönlich zum Endmonster reiten und um Gnade bitten. Der schöne Prinz wacht derweil jedoch äußerst sorgsam über sie, geduldig auf vier Rädern, hinter ihr.

740 km, 12.000 Höhenmeter und 28 Stunden nonstop im Sattel können schon mal Spuren hinterlassen. Auch oder besonders zwei Tage nach dem Ende meiner ganz persönlichen neuen Grenzerfahrung bin ich noch etwas matschig im Kopf.

Wo beginne ich? Ich weiß es selbst nicht mehr so genau, wo das Unheil seinen Lauf nahm. Irgendwann hatte ich von diesen Verrückten gelesen, die von Dresden in die Alpen fahren, am Stück. Coole Sache, aber für mich gedanklich Lichtjahre entfernt. 2016 habe ich das Event erstmals bewusster wahrgenommen, als Jessica auf dem besten Weg zum ersten Damen-Finish war. Was habe ich mit ihr gezittert und wie schade fand ich es, dass sie am Ende nicht die Flagge für die radfahrende Damenwelt hissen konnte. Die Nuss muss doch zu knacken sein, dachte ich mir.

Allerdings widmete ich mich 2016 noch intensiv dem Ausdauerdreikampf, so dass für eine solche spezielle Geschichte kein Raum in meiner Trainings- und Wettkampfplanung blieb. Im Juli 2017 entschied ich sportlich einige Gänge zurückzuschalten, rannte mit meiner Freundin Nolle 7 Tage über die Alpen und wollte mich von da an wieder dem ganz „normalen“ Leben widmen. 5 Monate fuhr ich kaum Rad. Erst zum Jahresende jage ich mal wieder einer Schnapsidee hinterher: 500 km zwischen Weihnachten und Silvester, um einen kleinen Aufnäher abzustauben. Das Ende vom Lied: am 31.12. auf dem Weg zur Silvestersause löste ich mein Ticket für die Elbspitze 2018.

Prosit Neujahr.

Hochmotiviert starte ich, werde bald jedoch aufgrund beruflicher Themen, schnell wieder eingebremst und kann im Februar / März über 6 Wochen ganze 70 Rad-km verzeichnen. Eigentlich ist es jetzt an der Zeit, die ganze Aktion abzublasen. Realistisch muss man bleiben und ich weiß, dass meine derzeitige Form fernab von realistisch ist. Thomas Hoffmeister ermutigt mich dann jedoch wenigstens die Eierbergtour mitzufahren. Respektvoll zitternd willigte ich ein und irgendwie komme ich am Ende auch wieder in Dresden an. Thomas hat sein Ziel erreicht und mir damit eine ordentliche Motivationsspritze verpasst. Von da an bin ich back on track.

Diszipliniert spule ich Kilometer für Kilometer ab, baue wieder eine gewisse Grundlage auf und Mitte Mai spüre ich, dass nicht nur die Oberschenkel sondern auch die Form einen wachsenden Trend aufweisen. Ich absolviere vier von fünf Vorbereitungstouren, werde im Rahmen der V5 vom Chef persönlich auf Herz und Nieren geprüft: 180 km unter Dauerstrom, wie er es zu nennen pflegt, an seinem und Tobias‘ Hinterrad. Zu guter Letzt fahre mit dem flotten Zweiergespann, Martin und Mario den neue Stoneman Road Gold. Mein Trainingstagebuch 2018 hat zu dieser Zeit einen Stand von 8.030 km. Soviel war ich binnen 6 Monaten noch nie zuvor gefahren. Entdecke deine Heimat in der Schnellversion. Schon dafür war es all die Mühe wert.

Und: Ich fühle mich bereit für die große Herausforderun.

Und doch, die Anspannung nimmt in den letzten Tagen stetig zu. Ich habe Schiss, so richtig. Noch nie bin ich länger als 12 Stunden unterwegs gewesen, schon gar nicht nachts. Doch bald schon ist Freitag, die Hupe tönt und endlich geht es los. Ich bin angespannt, sehr angespannt. Beine? Check. Technik? Check. Alles gut soweit. Immer schön wachsam bleiben im 34 Mann starken Feld. Das Tempo ist hoch, sehr hoch. Wir sind dem Zeitplan, auch dank Rückenwind, um eine Stunde voraus. Über die zahlreichen Wellen im Böhmischen wird kraftvoll drüber gedrückt. Immer wieder muss ich in den roten Bereich, sprich über die Laktatschwelle, gehen um im Feld zu bleiben. Eine Sache in der ich nicht besonders gut bin, da Triathlon-Radfahren nicht so viel mit dem „normalen“ Radfahren zu tun hat, wenn man Training und Wettkampf betrachtet. Ich kann lange und gleichmäßig im oberen Grundlagenbereich fahren. Länger währende Leistungsspitzen nagen hingegen schnell an meiner Substanz. Obendrein stürzte ich auch noch, da ein anderer Fahrer mein Hinterrad touchiert. Glücklicherweise blieben wir beide von größeren körperlichen Blessuren verschont.

Am zweiten Verpflegungspunkt, nach „gerade einmal“ 280 km verziehe ich mich. Heimlich werden ein paar dicke Krokodilstränen verdrückt. Mir ist schwindelig, schlecht und ich bekomme keine Energie mehr in mich. Ist das normal auf solchen Ultra-Radfahrten? Sollte es das schon gewesen sein? Mir fehlt die Erfahrung für Events dieser Art und ich habe keinerlei Idee, wo meine körperliche Grenze auf diese Zeitdauer liegt.

Ich entscheide weiterzufahren und zu schauen, ob es mir möglich ist, diese Phase zu überwinden. Es ist möglich. Nach 1-2 Stunden geht es mir deutlich besser. Das Lächeln ist zurück. Etwas innerliche Entspannung folgt. Endlich.

Die Nach kommt, diverse Bergwertungen folgten, die Kilometer fliegen dahin. Um ehrlich zu sein kann ich mich an nur noch wenige Dinge erinnern. Da wäre dieses Reh was in der Dämmerung kurz vor der Gruppe über die Straße rennt und die Postalm, einen langgezogenen Anstieg durch die Nacht. Das ist ein Erlebnis der besonderen Art. Erstmals in meinem Leben fahre ich nachts den Berg hinauf. Der Mond leuchtet, ein reißender Fluss stürzt sich neben uns den Berg hinunter. Ansonsten kann ich nur Berg- und Felsumrisse erahnen. Ich folge einer langen Schlange roter Rücklichter. Doch, ich gebe zu, das ist ein echtes persönliches Highlight.

Erinnerungstechnisch folgt danach lange nichts bzw. nur sehr wenig. Treten, treten, treten. Immer weitertreten. Wiederkehrende Müdigkeitsphasen versuche ich so gut es geht zu überwinden, auch als es längst wieder hell ist. Wir sind inzwischen auf den letzten 200 km. Ich höre in mich hinein und bin guter Dinge. Eine Doppelbergwertung steht an. Muskulär fühle ich mich am ersten Anstieg, dem Tauernpass, gut. Lediglich die Technik ärgert mich ein wenig. Immer wieder hakt die Schaltung. Wahrscheinlich eine Nachwehe vom Sturz.

Und so wie es mir vor gefühlten fünf Minuten noch gut ging, merke ich, dass sich der körperliche Zustand gerade wieder verschlechtert. Die Sonne drückt auf den übermüdeten Kopf. Mir wird schummrig vor Augen, Kreuzblick. Volker und Jens sind um mich herum. Ich muss gar nicht viel sagen. Die beiden sind einfach da und obwohl ich mit läppischen 120 Watt den Berg hochschleiche, geben sie mir ohne viele Worte zu verstehen: „Wir schaffen das.“ Das gibt Kraft, obwohl in meinem Kopf ein ganz anderes Szenario tobt: der Rest der Gruppe ist ganz sicher schon im Schlussanstieg und du wirst es nicht rechtzeitig schaffen. Doch wir rollen den Berg hinab, kommen an der letzten Verpflegung an und all die anderen sind noch da. Ein Stein fällt mir vom Herzen. Happy end in Sicht?

Nach letzten, schier nicht endenden Kilometern bis zum Schlussanstieg steht er vor uns, der Endgegner, breit grinsend. Ich weiß gerade nicht, ob es gut oder schlecht ist, dass ich mich vorab kaum mit dem „Monster von Kärnten“ beschäftigt habe. Steile Rampen heißt es, aber 23 km mit gefühlt durchgängigen 12-15 % hatte ich dabei nicht im Sinn. Hinzukommen mieser Asphalt und kaum Panorama. In meiner Wut taufe ich diesen Berg den hässlichsten Pass der Welt. Ich verfluche diese Elbspitz-Typen. Was für eine miese Nummer. Auf die ersten fünf Kilometer habe ich noch spaßig die große Klappe und zische ich an ein paar Herren vorbei, aber am Ende sind sie es, dir mir erneut ihr Hinterrad zeigen und sich an mir vorbeiwuchten. Aber jammern hilft nicht. Volker steht mir erneut bei. Und da am Ende bekanntlich immer alles gut wird, erreichen wir gemeinsam das Ziel. Ich kann es in dem Moment im Grunde gar nicht fassen. Umarmungen, Glückwünsche, eine Medaille, rein ins Auto. Fünf Minuten später schlafe ich.

Und zwei Tage später? Ein andauerndes Gefühl der Übermüdung, meine Fußsohlen und Zehen sind taub, die Zähne schmerzen beim Putzen, von anderen Wehwehchen ganz zu schweigen.

Aber all das ist letztlich völlig bedeutungslos, weil es bei all dem Leiden einfach eine saugeile Erfahrung mit einer saucoolen Truppe war.

Danke an all die Mitstreitern und das Support Team! Doch ganz besonders bedanke ich mich bei dem Prinzen, der die fortwährenden Schnapsideen seiner Frau nicht nur toleriert sondern stets unterstützt. Dich 36 Stunden an meiner (Hinter)Seite zu wissen hat diesen Traum wahr werden lassen.

Elbspitze 2018 (Thomas Hoffmeister)

Leider ist meine Elbspitze aufgrund des Sturzes viel zu früh zu Ende gegangen. Ich bin froh, dass ich mir nichts gebrochen habe auch wenn ich mich fühle, als hätte mich ein Zug überrollt. Das Schlafen ist die reinste Katastrophe, aber das wird schon wieder. Vorgenommen hatte ich mir natürlich einiges, aber es ist auch gut so, wie es ausgegangen ist. Wir haben 24 Finisher auf dem Mölltaler zu verzeichnen, Annett ist eine bravouröse Elbspitze gefahren und hat als erste Frau überhaupt ein Finish hingelegt. Sie hat bei der Siegerehrung gestrahlt und alle weiteren Finisher zu Gewinnern ausgelobt, dem kann ich nur beipflichten. Wenn ich an Volker und Rolf denke, steht diese Aussage in Stein gemeißelt, ihr seid ausgezeichnete Sportler und supersymphatische Typen und habt ein Elbspitzefinish in der Palmares. Legendäre Marathonösen seid ihr. Matze, mein Pappritzer Kumpel tat es mir, wie in 2016 gleich. Gewinnt Bergtrikot und die Gesamtwertung. Wir haben am Abend zuvor noch über die Taktik gesprochen und er hat es eins zu eins umgesetzt. Ganz großes Kino. Für Tobi tut es mir natürlich leid, auf dem Papier war er der Topfavorit, gewonnen hat er an Erfahrung. Wie es zu meinem Abflug kam, weiß ich ganz genau. Ich bin im Feld derjenige, der für ein homogenes Tempo zu sorgen hat, leider ist mein Mitorganisator in diesem Punkt manchmal zu eigensinnig. Es ist auf einer Ultrastrecke wichtig, ein gruppentaugliches Tempo anzuschlagen, um die weniger starken Fahrer nicht überzustrapazieren. Dies war meine Aufgabe und so versuchte ich in Front die „wilden Gäule“ davon zu überzeugen, wie man ein Elbspitzefeld durch den Tag bringt. Ich wollte am Ende der Veranstaltung sagen können, dass es mehr Fahrer geschafft haben, als wenn ich diese Aufgabe nicht angegangen wäre. Einen Augenblick zulange hatte ich in Front des Feldes die Augen nicht weit genug vorausschauend offen und konnte die Haarnadel nicht mehr korrekt einsteuern, überschlug mich und knallte mit dem Rücken ins Brückengeländer. Das zum 41. Geburtstag, was ein schlechter Tag. Mein Rad hat überlebt, ich hatte nur „leichte Blessuren“ und so ging es erstmal unter Schmerzen weiter bis Pause 2, dort war dann aber endgültig Schluss. Der Körper hätte vielleicht noch gekonnt, aber das Material machte keinen sicheren Eindruck mehr. Der Carbonlenker hatte mehrere tiefe Schrammen, was sodann den DNF besiegelte. Ab da ging’s also im Auto weiter, Helfer und Motivator ein bisschen tickern auf Facebook. Pacemaker am Funk, eher Pace-Demaker zum Ärger der „wilden Gäule“ – tja mein Auftrag bestand unverändert fort. Eine interessante Erfahrung, es gab Momente wo ich froh war im Auto zu sitzen, ab Tauernpass hätte ich aber liebend gern gegen den Bock getauscht und in den Fight um die Trikots eingegriffen. Mit Matze um Gelb gekämpft am Mölltaler oder auf die Sonderwertung gegangen. So muss ich wohl 2019 noch die 11. Elbspitze fahren, um ein würdiges Ende der aktiven Zeit bei der Elbspitze zu fahren. Alex meinte, dass ich die Strecke aussuchen dürfe. Ich habe da sogar schon eine konkrete Vorstellung. Während der Elbspitze machte ich auch die ein oder andere negative Erfahrung. Es stehen alle Personen unter Druck, zu allererst natürlich die Fahrer. Mit jeder Stunde nimmt die physische und auch mentale Belastung bei Ihnen zu. Aber auch die Helfer, die seit 4 Uhr morgens auf den Beinen sind und erst nach 42h Wachphase die Waagerechte sehen, leisten unvorstellbare Arbeit. Im Verständnis mit dieser Mammutaufgabe darf man einfach nicht alles auf die Goldwaage legen, weder den murrenden/maulenden Fahrer, dem irgendwas nicht passt und der sich lautstark Luft verschafft. Noch dem am Liveticker schreibenden Helfer, der sich dem Eindruck einzelner Leser mal im Vokabular vergreift oder nicht ad hoc dem Leser wichtige Informationen liefert, sondern gerade mal die Augen zu hat oder was auch immer. Insgesamt steht für mich eine Veranstaltung im Vordergrund die für die überwältigende Mehrheit wieder ein voller Erfolg war, die durch freiwillige Arbeit aller Helfer, durch finanzielle Unterstützung unserer Sponsoren und monatelanger Vorbereitung der Organisatoren das 10. Jahr in Folge einen festen Platz im Kalender der Ultraszene genießt.

Elbspitze 2018 (Sirko)

Der Anfang meiner Geschichte geht folgendermaßen: Ich liege in Dlouha Louka im Straßengraben, keinen Elan mehr mich Aufrecht zu halten, und denk mir "wie sinnlos, völlig verheizt, und noch weitere 60 km im Windschatten vom alten Thomsen Substanz und Gesundheit vernichten :-(" So war dann auch die letzte Vorbereitungstour für mich keine wirkliche Stütze, nachdem mit bei der Eierbergrunde schon mit Influenza-Fieber vom Rad stieg und bei der LIGHT entleert am Bergwerk in Krupka rumgestanden hatte. Immerhin hatte ich bei der LIGHT mit Tobias kurzzeitig ein Führungsduo gebildet. Na Wahnsinn ;-)

Nach 2 Triathlonsaisons hatte ich - nach anhaltenende Beschwerden beim Laufen - beschlossen, mal wieder eine Radsaison zu machen und zu schauen was auf dem Rennrad noch geht, ob man die Form von 2015 vielleicht wiederholen könne. Vorrangiges Saisonziel der Handelskaufmann Sachsen oder Schwarzwald, sekundär jedoch bereits Elbspitze und Krusnoton. Nach der Generalprobe war also nicht mehr so viel Zuversicht, auch wenn die letzten spezifischen Einheiten ganz gut liefen. Das Gewicht hatte sich leider nicht so gut entwickelt, der 9-tägige Skikeurlaub war dann doch kontraproduktiv für den gewünschten Verlust von Oberkörpermuskulatur. Dann lief noch irgendwie die ganze letzte Woche vor der Elbspitze die Nase, Allergie, Infekt, was auch immer ...

Und dann noch der richtige Tiefschlag als Streckenverantwortlicher: Sölkpass gesperrt, und zwar schon seit 11 Monaten! So etwas will man 7 Tage vorm Start auch nicht hören. Letztlich war die damit einhergehende Streckenverlegung aber eine Glücksfall.

Nun also der Start, traditionell bis zum Rundteil das Wunschtempo von vorne einpegeln und dann erstmal in die Feldmitte. Ursprünglich wollte ich auf Rot fahren, aber nach der letzten Vtour - und damit den Einblick in die Fähigkeiten des späteren Siegers dieser Wertung - erschien mir das aussichtslos. Das letzte Wertungstrikot, was ich noch nicht gewonnen hatte, war das Sonderwertungstrikot. Durch die Streckenverlegung wurde das Sonderwertungstrikot ein sehr aerobes Trikot, das aerobste Sonderwertungstrikot aller Elbspitzen bisher. Wenigstens wollte ich es versuchen. Mein Ruin, das ist das Ziel. Und wenn es mir jämmerlich an der Eisentalhöhe den Notaus reinknalle, dann sei es gut so.

Ein weiteres Ziel: Spaß haben. Und man hofft als Organisator, dass jeder dieses Ziel verfolgt. Dieses Gefühl lies mich nicht los, als ich mich aktiv an der ersten Doppelbergwertung beteiligte. Es war großer Spaß! Auch in Zvikovec fuhr ich 100% mit. Denn ein Ziel war auf jeden Fall: Tobias sollte es nicht einfach haben. Letztlich hat ein anderer, nämlich Matthias, diese Aufgabe in vollem Umfang ausgefüllt; und als er zu einem späteren Zeitpunkt am Steinberg eine Riesenlücke riss und die Resignation offensichtlich wurde fühlte ich mich ein wenig schäbig mit meiner Absicht, Tobias es nicht einfach machen zu wollen. Böhmen selbst war auch nicht einfach: viele Bergwertungen, viele im Sprint endend (in Zvikovec mit Rückenwind und 51 km/h durch das Bergwertungsziel ... verrückt). Durch den Rückenwind war das Energiesparen im Feld nicht so effektiv, hinzu kam die bergige Strecke, es machte einigen zu schaffen, doch dazu später mehr.

Mir wollte es aber auch jemand nicht einfach machen. Bei der letzten Vtour hatte ich Jürgen noch zugerufen "Quäl dich" als es ihm nicht so gut ging. Nun quälte er mich, und kommentierte es des öfteren mit "Quäl dich". Z.B. am Böhmerwald, der hart an der Schwelle gefahren wurde und ich letztlich meine krampfenden Unterschenkel auf der Asphaltkante massierte. Jürgen hatte mich besiegt! Nicht ganz uneigennützig fuhren Stephan, Rolf, Annett und ich in etwas langsameren Tempo dem Feld voraus, etwas Erholung trat ein.

Landschaftliche reihte sich ein Höhepunkt an den anderen. Am Böhmerwald waren wir schon knapp an das nach Süden abziehende Regengebiet rangefahren. Auf der Südseite fuhren wir durch Wolken, die Abfahrt nach Hauzenberg fühlte sich an wie ein Landeanflug im Flugzeug. Zwei Stunden später fuhren wir in ein mit Nebelschwaden geschmücktes Donautal, über dem Wasser war Dampf. Ich entschied mich mal wieder eine Bergwertung mitzufahren, leider verpassten wir einen Abzweig, vernichteten einige Höhenmeter, und zumindest ich einige Plätze und ich stellte zum Entsetzen fest, dass der Eisenbahner in der Bergwertung 5 Punkte Vorsprung vor mit hatte. Platz 3 in der Bergwertung, ein weiteres temporäres Ziel, schien aussichtslos.

Innerlich musste ich mich erstmal ein wenig setzen lassen und entschied, an der Postalm alles zu geben. Wir waren wohl nur noch wenige Minuten hinter dem Regen als wir in die Klamm zur Postalm einbogen. Teilweise sank die Sichtweite aufgrund von Nebel auf 10 Meter, von links und rechts schossen Wasserfälle hinab und das laute Getöse des angeschwollenen Bachs begleitete uns bis zur ersten Serpentine. Dann erschien der Mond und beobachtete das Spektakel. Ein Fahrer nach dem anderen lies reißen, immer weniger Schatten warfen die Scheinwerfer hinter mir. Bis zur Zwischenabfahrt waren dann nur noch Tobias und Matthias übrig, ich verlor der Sprint als Zweiter und war glücklich. Es fing an zu dämmern und der Mond schien hell auf die Wolken im Tal, was für ein fantastischer Anblick. Die Abfahrt war überwiegend nass, und ich sorgte mich um die Bremsbeläge; Ersatz hatte ich nicht dabei, aber erfahrungsgemäß kann man auf einer nassen Rossfeldabfahrt durchaus einen halben Belag einbüßen. Ganz so schlimm war es dann an der Postalm doch nicht.

In geschlossener Gruppe mit stetigem Tempo erklomm das Elbspitzfeld noch den Pass Gschütt. Und dann war es schon soweit: Sonderwertung. In der Pause war ich war zu faul mich meiner klammen Sachen zu entledigen. Aber etwas frieren tut mir auf jedenfall besser als schwitzen, und die Kuchenstücken glitten plangemäß in den Schlund hinab und sollten mit in Kombination mit 2 Flaschen Malztrunk über die anstehenden Pässe helfen. Tobias fuhr auch auf Sonderwertung, ich machte mir keine realistische Hoffnung, ich wollte vor allem Spaß, und ein Duo mit Tobias ist toll, auch wenn ich am Berg selten das Tempo vorgab. Am Schönfeldsattel war ich überglücklich noch an ihm dran zu sein. Es gelang mir sogar zwei Gels zu essen und schon befanden wir uns im Anstieg zu Eisentalhöhe. Ich hatte eine ästhetische Anhäufung kurzer Serpentinen in Erinnerung. Hier war ich 2004 mit dem Rennleiter im Radurlaub lang gekommen. Nun bahnte sich ein epischer Kampf bei schönsten Bedingungen an. Ich übernahm bald auch die Führung und kurze Zeit später riss ein kleines Loch in der schönen Serpentinengruppe. Ich versuchte einige Minuten ungefähr 300W zu halten um den Abstand auf Tobias zu vergrößern und erreicht mit gut 2 min Vorsprung das Ziel meiner Träume!

Der Rest war Zugabe. Klar, plötzlich strotzte ich vor Selbstbewusstsein, vielleicht noch Gelb? Hauptsache Franky nicht vor mir, es sollte sich nicht lohnen dass er sich immer so zurückhält! Und so begnügte ich mich mit 12 km Führungsarbeit bei bft 5 direkt von vorn. Dieser garstige Talabwind war der Atem unseres Endgegners. Und dieser Endgegner, der aus Sicht eines Rennradlers - immerhin eine delikate Auslese eitler Menschen mit überwiegend geputzer Fahrräder, rasierter Beinchen und Tagträume gefüllt mit gepflegten Asphaltstraßen - die Anmut einer Mülltonne hatte, erwies sich als etwas ganz anderes als ich es mir seit 15 Jahre vorgestellte hatte. Die Monster von Kärnten waren mir seit 2003 ein Begriff, und für die Mölltaler Gletscherstraße hatte auch ich mir in jahrelanger Arbeit das Bild einer 8 Meter breiten Straße eingebrannt, die in einer sanft ansteigenden Galerie auf Flüsterasphalt an einem mäßig steilen Hang ganze Reisebusse von Skifahrern zu einem Gletschergebiet führt. Doch schon beim Einbiegen war die Straße nur 5 Meter breit, und der Belag wurde immer schlechter. Dann endete das Tal in einem Kessel, eine Seilbahn ging vor einem Wasserfall aus dem Kessel heraus. Ich werde mich noch Jahre an das Gefühl erinnern, wie die Hänge des Talkessels absuche und mir einfach nicht vorstellen kann, wie die Straße hier weitergeht.

Die Straße geht mit 15% wie ein Korkenziehen in den Himmel, die Hände schmerzen vom Wiegetritt fahren. Jürgen, den ich bis zur Schranke aufgefahren habe, befielt mir "Quäl dich" und gibt das Tempo vor. Ich quäle mich. Zu meinem Erschrecken scheinen noch im Korkenzieher der Eisenbahner und Tobias aufzuschließen, und ich male mir aus wie ich auf höchstens Platz 6 durchgereicht werde. Die Kraft in den Beinen schwindet. Selbst im Wiegetritt muss ich Schlängellinie fahren um halbwegs Leistung zu produzieren. Doch es hilft. Der Partybus feuert mich unerbitterlich an, stellt sogar ein Erreichen Frankys in Aussicht. Und tatsächlich: er taucht auf, kommt näher, und wird in der zerbombten Abfahrt in der Gallerie durch das jämmerliche Plastding überholt. Auf Platz 2 erreiche ich das Ziel.

Tag 2 hat all meine sportlichen Erwartungen übertroffen. Ich finishe meine 10. Elbspitze mit dem guten Gefühl, dass ich auf dem Rad noch Akzente setzen kann.

Ja, in der Tat bin ich eigensinnig bezüglich Elbspitze. Ich weiß wie es ist ein Tief zu überwinden, was es bedeutet zu leiden, ich kenne die Furcht vor dem Anstehenden, dem zweiten Tag, dem Endgegner und der Nacht, dem Wetter und den Konkurrenten. Ich kenne das Glücksgefühl beim Überfahren der Ziellinie. Bei der Elbspitze habe ich es mir oft verdient, und ich weiß genau, dass es jeder einzelne von euch in mindestens dem gleichen Maße verdient hat. Letztlich geht es aber nicht darum, ob jemand genügend Anstrengung, genügend Fähigkeiten oder Leidenschaft für ein Elbspitzfinish hat, sondern vorrangig um das Verhältnis zur definierten Aufgabe. Die stellt sich letztlich als abstrakte Zeitlimitation dar. Die Thomsens mussten sich viel Kritik anhören. Die Leistungs-/Geschwindigkeitstabelle, mit der der Zeitplan der Elbspitze gerechnet ist, ist weithin bekannt. Man kann die Thomsens nicht dafür kritisieren, sich in diesem Rahmen der Tabelle zu bewegen. Meiner Meinung haben sie nach einer Einfahrphase/Lernphase von etwa 100 km sehr gute Arbeit geleistet und deshalb zurecht die Wertung um die aktivsten Fahrer dominiert. Wie anfangs geschildert weiß ich auch genauestens, wie es ist, im Windschatten eines Thomsen zugrunde zu gehen. Glaubt mir, die hätten noch viel schneller gekonnt, sie haben Rücksicht genommen. Und so folgt der Verlauf der Elbspitze dem typischen Ansammeln einer Stunde Zeitvorsprungs, der ab km 350 zunehmend abgebaut wird. Wie schnell man dies zulässt, wieviel Reserve man übrig haben möchte, das obliegt allein der Rennleitung. Die Definition der Hürde Zeit beginnt bereits beim festsetzen der Startzeit, bei der ich mich dieses Jahr für die 30 min später durchgesetzt habe, einfach weil es nach Geschwindigkeitstabelle nicht eher notwendig war und eine halbe Stunde mehr Schlaf sinnvoll ist. Es geht nicht darum, dass Leute bewusst verheizt werden, aber mir geht es auch nicht darum, eine möglichst hohe Finisherquote zu erreichen. Ich glaube an die abstrakte Tabelle, die seit Jahren das Niveau unverändert vorgibt. Dafür werde ich mich auch in Zukunft einsetzen.

Und so wird man auch in Zukunft trefflich darüber diskutieren können, über die Feinheiten der Geschwindigkeitsreduktion, die Wichtigkeit von Zeitreserven und unter welchen Umständen auf einen abgehangenen Fahrer gewartet wird. Die "leidtragenden" werden auch immer jene bleiben, die auf den letzten Plätzen das Ziel erreichen oder im Verlauf der Tour aussteigen müssen. Und das Orgateam und die Rennleitung wissen genau, dass es genau diese Fahrer sind, die den brutalsten und kräftezehrendsten Kampf führen, die am wenigsten Standzeit haben und denen letztlich der größte Respekt gebührt, ungeachtet dessen ob sie gerade so oder gerade so nicht das Ziel einer Elbspitze erreichen.

Mein Fazit 2018 (Rolf)

Dem Elbspitze-Kollektiv meinen herzlichsten Glückwunsch zur 10. erfolgreich organisierten und durchgeführten Elbspitze. Ein grandioser Erfolg, von dem ich dankenswerter Weise zweimal profitieren durfte. Vielen lieben Dank und ein zehnfaches Hurra für eure außergewöhnliche Leistung. Ihr seid Riesen.

Dank der engagierten Crew, den tollkühnen Planern, den geduldigen Motivatoren, den kraftstrotzende Leitwölfen und allen teilnehmenden Verrückten.

Meine zweite Elbspitze konnte in wichtigen Bereichen die Defizite der ersten Teilnahme ausmerzen: Weniger Rückenschmerz und schnelleres Abfahren dank Canyon Endurace AL Disc/Mavic Ksyrium Elite Pro und weniger Laktatstau dank konsequenterer Ernährung und meiner nunmehr geliebten Kompressionskniestrümpfe von CEP (Spitzname ‚Socke‘ . Nur das Gewicht war erneut mit 87kg nicht wirklich zufriedenstellend.

Wegen Krankheit begann mein eigentliches Training erst Anfang April. Die Heimat Light benutzte ich erstmal zum Ausloten, was dem Körper und dem Geist überhaupt noch möglich war. Ich hatte mich dafür eine Stunde vor dem Feld auf den Weg gemacht, bis nach CZ blöderweise volle Kanne Gegenwind. Aber eingeholt wurde ich zum Glück erst auf der zweiten Hälfte. Ankommen im Hellen war auch geschafft. Also Elbspitze möglich.

In den nachfolgenden Wochen konzentrierte ich mich vorrangig auf Kraft-Ausdauer und die Verbesserung der Regenationsrate. Im Zusammenhang mit der Regeneration kam ich auch auf die Kompressionskniestrümpfe, die die Beine nicht nur stabilisieren (gerade im Bereich der Knöchel), sondern auch kräftig und spürbar den Stoffwechsel unterstützen. So war es möglich immer wieder zwei Tage hintereinander ordentlich Höhenmeter zu sammeln, ohne mich zu verschleißen bzw. überlange Pausen einlegen zu müssen.

In die Elbspitze ging ich so vorbereitet sehr ruhig. Die ersten schnellen Abfahrten ließen nochmal ordentlich den Puls steigen. Aber ab der ersten Verpflegung war ich ruhig, voll konzentriert und fokussiert. Das Tempo wurde wie bereits im Vorjahr von den großartigsten Rouleuren des Feldes hoch gehalten. Diese Kämpfer haben meinen größten Respekt und Dank ehrlich verdient. Aus meiner Position recht weit hinten, war das Grundtempo nicht zu hoch. Es gab nur zwei Probleme, an kleineren Wellen wurde das Tempo zu sehr eingebremst und in Beschleunigungssequenzen nach Kuppen/Kurven wurde dagegen sehr sportlich das Tempo sehr hoch gehalten. Das machte das Unrythmische des Terrains, nochmals etwas unrythmischer. Blöd für mich, dass kosequentes Intervalltraining bei mir im Vorfeld leider wieder viel zu kurz kam. Mein Fehler.

An der Bergwertung Böhmerwald kam dann erstmal die Quittung mit einsetzenden Krämpfen in den Oberschenkeln. Das Rollen mit ein wenig Vorlauf vor dem Hauptfeld unter Sirkos Führung bis zur nächsten Bergwertung, löste das Problem zum Glück wieder. Geholfen hat mir in den Abschnitten vor allem auch die konsequente Ernährung mit Gels von GU und Iso von SiS, die ich im letzten Jahr unter Stress zu oft vernachlässigt habe.

Von der Strecke selbst habe ich wieder viel zu wenig abspeichern können. Schön aber, dass Philipp Zieger Photographie wieder dabei war und so freue ich mich schon sehr auf seine wunderbaren Reiseimpressionen, die vergrößert wieder meine Wohnung schmücken werden.

Wichtige Sätze hatten sich schon letztes Jahr in mein Hirn gebrannt: Wer den ersten Tag durchsteht, steht auch die Nacht durch und wer das Frühstück erreicht, schafft auch die Elbspitze. Elbspitze ist ganz viel auch Kopfsache. An die Mantrasätze glaube ich auch weiterhin, auch wenn leider drei meiner Endspielgegner letztlich den Sätzen widersprechend am Mölltaler Gletscher gefehlt haben. Wirklich schade Jungs. Aber so eine Entscheidung ist auch mutig und konsequent, weil die Verantwortung für unsere Gesundheit ganz klar bei jedem selbst liegt.

Die Pausen zum Schluss hin waren aus meiner Sicht aber zum Glück lang genug, um dem Körper nochmals ein wenig Energie zuzuführen und Erholung zu gönnen. Und Zeitdruck nach hinten raus gab es zum Glück auch dies Jahr nicht.

Das härteste Stück der ganzen Elbspitze war für mich die Anfahrt zum Mölltaler Gletscher. Ich war richtig, richtig froh, mich schlussendlich mit 5-8 km/h ganz ruhig 3,5 Stunden lang in den letzten Teil begeben zu dürfen. Es breitete sich endlose Ruhe in mir aus. Der Rücken spielte dies Jahr, dank der besseren Radgeometrie, auch mit und ich konnte mit 36/32 den gesamten Berg fahren. Das Ziel war dies Jahr zum Glück so gelegt, dass man die letzten Meter in würdiger Haltung zurücklegen konnte. Mit viel Pipi in den Augen hätte ich im Ziel jeden umarmen gemocht, der uns dort oben wie Helden empfangen hat. Dank euch nochmals.

Meine tiefe Bewunderung gilt natürlich Annett. Immer wieder durfte ich hautnah erleben, wie sie kämpfte und ungeahnte Energiereserven freisetzte. Ganz großer Sport. Glückwunsch.

Glückwunsch auch allen Teilnehmern und Finishern zu diesen grandiosen sportlichen Erlebnissen und Erfolgen.

Erlebnisbericht (Jürgen)

Hallo an alle Helden der Landstraße, ich möchte mich hiermit nochmal bei dem Betreuerteams bedanken für ein perfekt organisiertes Event. Als ich letztes Jahr auf der Erzgebirgsreise von der Elbspitze gehört habe, hielt ich es für nicht möglich da mitzufahren, doch Thomas, Alex und Robert haben mich dennoch überzeugt, also gleich mal angemeldet bevor ich mich wieder anders entscheide.

Als ich dann die Pragumrundung V5 mitgemacht habe und wiedermal den Fehler gemacht habe viel zu wenig zu Essen und zu Trinken, kamen bei mir erste Zweifel auf das ganze in Angriff zu nehmen, aber nix da keine Ausreden.

Da hat Sirko noch Quäl dich du S... zu mir gesagt, das kann ich aber nur wenn was im Kessel ist, bei der Gelegenheit habe ich auch ein paar Teilnehmer kennengelernt: alles sehr nette Jungs und Mädels und dem unglaublich starken Topias Thomsen, danke nochmal für den Windschatten, unglaublich.

Der 1.Tag der Elbspitze

Ich hatte zum Glück ein Hotel an der Frauenkirche gefunden; zwar ohne Frühstück, aber ich hab um 3:50 Uhr eh keinen Hunger, war auch noch sehr müde durch Stau bei der Anreise und etwas überarbeitet, Urlaub vorher wäre besser gewesen. Beim Losfahren hatte ich trotz allem gute Beine und Bock zu schrubben. Als die erste Bergwertung anstand, hab ich voll reingehalten. Sirko meinte scherzhaft: immer voll Stoff. Und der Bolzer meinte: du musst nur mitfahren nicht voraus preschen. Tut mir leid, so fahr ich immer, wenn man damit nicht jede Wertung gewinnt, ist mir egal. Erst als ich in einer der Pausen auf die Tafel schaute, hab ich gemerkt, da geht vielleicht was. Die folgenden km waren durch die Bergwertungen sehr kurzweilig und ohne Zwischenfälle. Die Pause in der Nacht habe ich echt gebraucht, danach ging es Richtung Postalm. Hab wieder voll reingehalten - als gäbe es kein Morgen - und konnte mich etwas von meinen Mitstreiter Gerald Hildebrandt absetzen. Ich wusste aber da kommt eine Zwischenabfahrt. Da ist er mit so einen Affenzahn an mir vorbeigefahren, das war mir persönlich zu gefährlich: Dunkelheit, Nebel, Viehgitter. Ich meinte oben zu ihm: du hast gewonnen, das ist es mir nicht wert. In dem Moment fühlte ich so. Dank meiner Disc-Bremsen war die Abfahrt kein großes Problem, nur das Rumstehen in der Kälte zehrte an meinen Kräften. Ich hatte unten einen Wadenkrampf, der sich gewaschen hat. Aber dank meinen im Trikot verstauten Gurkenwasser hab ich auch das überstanden

Tag 2

Endlich trockene Klamotten! Das war was wert in der Morgenpause, war mir wichtiger als Essen. Also kurz was reingeschaufelt und weiter tröt tröt, noch ein paar Huppel mit 800 hm. Tauernpass mal kurz gezuckt, alter Schwede da fährt einer an dir vorbei nach soviel km so eine Leistung zu treten. Als ich oben ankam war ich allein auf weiter Flur, zum Glück mit Navi, sonst wäre ich sonst wo gelandet. Unterwegs hab ich dann Frank Lehmann getroffen, also gemeinsam Schönfeldersattel, den ich als einzigen Anstieg nicht voll Stoff gefahren bin. Ich hab auf die Sonderwertung geschielt und oben noch gefragt wo die ist. Die folgende Abfahrt war erst grausam, ich hatte noch nie so Schmerzen im Schulterbereich. Als ich meinen Mitstreiter plötzlich an mir vorbeifahren sah, wusste ich nix Sonderwertung. Lieber ausruhen. Ich hab das Monster ausgiebig studiert und warum Kräfte verschwenden für lau

Nach der letzten Pause kam wohl das zähste Stück Elbspitze. Mein Garmin sagte 20 km dann rechts, da hat es uns ganz schön verblasen

Das Monster

Bewährte Taktik: egal wie lang der Berg oder wie steil, Vollgas. Als mich später Sirko und Bolzer einholten sind wir noch ein Stück gemeinsam gefahren. Als ich dann ein Gel reinzog ist Sirko an mir vorbei, konnte das Tempo nicht mitgehen, oder wollte nicht. Ich kenne kaum jemanden, der sich so quält wie er, auch Tobias - der Bolzer - war noch lange in meiner Nähe, im Grunde bis ins Ziel. Schade für ihn, dass er nicht belohnt wurde, aber Wertungen und Trikots sind doch nur zusätzliche Motivation und machen das ganze interessanter. Wichtig ist doch gemeinsam zum letzten Berg zu rollen, egal wie trainiert oder auch nicht, oder wie alt du bist.

Für mich steht die Elbspitze 2018 (meine 1., vielleicht nicht meine letzte) unter dem Motto gemeinsam ankommen.

Ich habe wieder sehr nette Mitstreiter kennengelernt und als völlig Außenstehender - da ich vorher nur wenige kannte - mich trotzdem sehr wohlgefühlt als positiv Verrückter unter Radnarren. Zum Abschluss möchte ich noch jemand erwähnen, ohne den das ganze nicht so glatt gelaufen wäre: Topias Thomsen. Megarespekt vor dieser Leistung da kapituliert sogar das SRM, einfach zu viel Watt im Wind.

Gruß an alle Teilnehmer und Betreuer, jederzeit bis ans Ende der Welt. lg Jürgen

Hach Elbspitze - du Stern der Langstreckentouren.. (Bruno)

.. ja, dieses 'mal gab es nichts zu meckern für mich. Eine Elbspitze zum Genießen war angesagt - und das habe ich.

Irgendwann vergangenes Jahr hatte ich mich bereits angemeldet.

Meine Ziele im Kopf: Um Rot kämpfen oder eine Top 10 Platzierung im Finale. Im Februar dann der komplette burn-out: Die Arbeit wollte mir keine Luft zum Leben lassen und so habe ich erst das M312 abgesagt und beinahe auch die Elbspitze. Ich habe mich dann umentschieden und mir gesagt: "Scheiß drauf, dann eben keine ambitionierten Ziele, sondern einfach mal genießen".

Sirko und Thomas geben sich bei der Streckenplanung jedes mal richtig Mühe, uns tolle Gegenden und Panoramen zu bieten, das kann man ja auch mal "Mitnehmen" und nicht im Tunnelbick durchbolzen.

Bis zur Elbspitze standen dann vorallem durch lange Arbeitswege und Urlaubsradfahrten fast 9000km zu Buche. Ich war also gut in Form. Auf "ordentliches" Training mit Intervallen, Anaeroben geknalle und ähnlichen, habe ich bewusst verzichtet.

Die Fahrt ging schneller los als sonst - die Zugpferde wussten zu Beginn ganz offensichtlich nicht, dass man sich das rote Trikot durch gruppendienliches Fahren und nicht durch pures Feld-zerlegen, verdient. Das wurde aber mit jeder Etappe besser und zum Ende hin sehr homogen.

Die Etappen waren für mich alle recht locker zu fahren, die Schlussetappe mal ausgenommen. Ich hätte vorher darüber lesen sollen, was es mit diesem "Monster von Kärnten" auf sich hat. Was für eine kranke Sch...e!! Naja, ich bin irgendwie hoch gekrochen, das ist was zählt.

Gelitten habe ich während der Tour eigentlich nur 2 mal.. Nachts, durch Müdigkeit (da war ich aber nicht alleine) und beim Endgegner. Mein Rad hat geknarzt als ob es gleich zerfällt und ich hatte einfach keinen Bock auf diese 23km Wand. Wenigstens habe ich jetzt einen Grund gefunden, auf eine neue Schaltgruppe umzusteigen.

Genug davon. Da ich ja mehr Gelegenheit zum Beobachten hatte, ist mir erst dieses Mal richtig klar geworden, was die Elbspitze eigentlich so liebenswert macht: die verschiedenen Charaktere und "Grüppchen".

Da ist zuerst das Versorgungsteam zu nennen: Ich denke es gibt einfach keine andere Radtour ("Rennen"), bei der sich so klasse um einen gekümmert wird und alle so super miteinander umgehen. Alle haben Spaß, sind mit viel Herz dabei und man merkt, dass das nicht einfach nur "eine Aufgabe" ist, sondern dass den Leuten richtig etwas daran liegt.

Dann die Protagonisten: Sirko, der, der überall reinhält, im Kriegsmodus ist, sobald er den Helm auf hat, aber total still und ausgeglichen ist, sobald er vom Bock steigt.

Matze, Tobi, Hoffi, Frank, Gerald usw. - die bodenständigen Rennfahrer, die um die Wertungen fahren aber sich dabei nicht zu Schade sind, sich vors Feld zu spannen oder die Gruppe zusammenzuhalten.

Wen haben wir noch?.. die Haudegen: Rexer, Horst, Mike und einige andere. Langstreckenerfahrene Kerle, teilweise leicht verrückt, teilweise einfach nur Genießer der langen Radfahrten, bilden sie meist das "Peloton" und beißen sich bis zum Finale durch viel Erfahrung durch.

Und natürlich die "Neuen" - sehr nervös, reden viel um die Nervosität zu überspielen, fahren motiviert und extrem diszipliniert, um bloß keinen Anschiss von Sirko oder Thomas zu bekommen :-)

Die bunte Mischung dieser Truppe macht es so besonders und macht es für mich inzwischen aus.

Am Anfang, bei meiner ersten Teilnahme wollte ich ankommen, dann unbedingt Punkte haben - jetzt einfach ein Teil dieser verrückten Truppe sein.

Und sonst so? Essen: Perfekt! (Ich glaube die Betreuer schließen bald Wetten ab, wieviele Stück Kuchen ich pro Pause so wegdrücken kann..).

Betreuung: Weltklasse! - Franz, kurz vor Ende der ersten Etappe gestürzt, bekam eine Rundum-Versorgung wie ein Profi. Ich denke ohne diese Unterstützung wäre er kaum durch gekommen. Besonders gut sahen die Wunden nicht aus.

Organisation, Hotel, Logistik: nicht zu übertreffen.. Man fährt zur Frauenkirche, hört zu, macht, was einem gesagt wird, steigt auf den Bock, fährt in die Alpen, hört immer artig zu, und ist irgendwann wieder in Dresden, wenn man sich dran hält. So muss das :-)

In diesem Sinne: Danke an Anne und Henri, dass ihr diese Macke aushaltet, danke an die Betreuer, die Organisatoren (Sirko, Ecki, Hoffi, Alex usw..) und alle Fahrer, die alle so schön anders Rad-verrückt sind.

In diesem Sinne: Nach der Elbspitze ist vor der Elbspitze. (Ob 2019 oder 2020..)

Elbspitze 2018 - Das Monster von Kärnten / Christian

„Ride as much or as little, as long or as short as you feel. But ride.” – Eddy Merckx

Ich habe mich entschieden eher viel und weit zu fahren, aber warum eigentlich?

Seit ich vor einigen Jahren zum ersten Mal von der Elbspitze gehört habe, war ich sofort fasziniert, dass es möglich ist, solche ultralangen Distanzen mit so abartig vielen Höhenmeter quasi am Stück zu fahren. Von Anfang an hatte ich einen riesengroßen Respekt vor der Strecke und vor allem vor den Finishern. Der Reiz, selbst mit von der Partie zu sein, war da.

Dieses Jahr kam ich mit ca. 350 Langlaufkilometern und ersten längeren Touren bereits im Januar und Februar sehr gut in die Saison und merkte, dass es eine gute werden könnte. Spätestens auf der 2. Elbspitze Vorbereitungstour war die Langstreckenform definitiv da und so langsam überlegte ich ernsthaft mich anzumelden. Sicher war ich mir dann nach der 3. Vorbereitungstour zum Jeschken, die bis zum Schluss saugeil lief. Besonders am Jeschken konnte ich nahe am Maximalpuls ordentlich eskalieren. Oben bestätigte mir Frank, dass ich die Elbspitze mitfahren soll. Damit war es beschlossen, ich würde mich dem Monster von Kärnten stellen.

Freitag am sehr zeitigen Morgen klingelte um 3:15 Uhr der Wecker, aber durch die Aufregung fiel das aufstehen gar nicht soo schwer. Überpünklich an der Frauenkirche angekommen, sammelte sich nach und nach die gesamte Truppe. Nach dem Gruppenfoto wurde noch einmal traditionsgemäß die Frauenkirche von den 34 Startern umrundet und dann ging der Wahnsinn endlich los.

Bei perfekten Wetter rollten wir Richtung Erzgebirgskamm und erster Bergwertung. Ich wollte mich allerdings insgesamt zurückhalten, auf Ankommen fahren und möglichst viele Körner sparen. Ein paar Hügel sollten noch kommen, wurde mir gesagt.

Wir wurden mit kräftigem Rückenwind gesegnet und erreichten die erste Pause bei km 144 mit einem Schnitt von über 31 km/h ziemlich zügig. Endlich war Essen angesagt, ein Brötchen nach dem anderen wanderte in den hungrigen Schlund. Beim leckeren Kuchen war es nicht anders.

Gestärkt rollten wir in das Zentralböhmische Hügelland und es wurde heiß. Nach kleineren Bergwertungen und bei anhaltendem Rückenwind rollte es weiter ohne Schwierigkeiten bis zur nächsten Pause. Nudelgulasch, Kuchen und diverses Obst sollten Kraft für die nächsten knapp 100 km auf Abschnitt 3 geben.

Es folgte die erste längere Bergwertung Richtung Kvilda im Böhmerwald. Ich fuhr am Berg weiterhin mein Körnerspartempo und bewegte mich mit einem 140er bis 150er Puls den Berg hinauf. So langsam hatte ich allerdings Bock einen Anstieg auch mal schneller zu fahren, auf die Gefahr hin, dass ich das bereuen würde. An der letzten Bergwertung vor der Abendbrot-Pause brauchte ich einfach mal Action und sicherte mir auf den letzten Metern vor der Kuppe im Bergsprint meinen ersten Berg-Punkt. Nicht, dass noch jemand denkt, ich fahre hier nur wegen dem Essen mit.

Apropos, zum Abendbrot gab's Nudeln, richtsch viele, geile Nudeln. Mit komplett vollem Bauch und frischen Radsachen sollte es jetzt in die Nacht hineingehen. Ich fühlte mich immer noch sehr gut und war von der Kulisse bei leichtem Nebel über der Donau bei einsetzender Dämmerung geflasht. Im aktuellen Motivationshoch war meine Eskalationsbereitschaft ebenfalls erhöht. An der nächsten Bergwertung aus dem Donautal heraus blieb ich also einfach mal an der Spitze dran, musste aber bei ca. 2/3 reisen lassen. Obendrein hatten wir uns oben verfahren, aber es gab trotzdem weitere 2 Bergpunkte für mich. Ich wusste, dass die Aktion zu viele Körner gekostet hatte, aber geil war's trotzdem. Mittlerweile wurden die nassen Straßen immer nässer, da wir permanent einem Schauer hinterherfuhren. Naja, besser nass von unten als von oben.

Zum Glück hatte mir Micha empfohlen, ein zweites paar Radschuhe mitzunehmen, die ich jetzt in der Nachtpause dringend benötigte. Das erste Paar war vollkommen durchnässt und drückte inzwischen wie Sau. Ich streifte regenfestere Sachen über und nahm auch die Regenjacke für den folgenden Abschnitt Richtung Voralpen mit. Mit einer Kartoffelsuppe gestärkt wartete mit fast 800 hm die Postalm als nächstes auf ihre Bezwingung. Es war stockdunkel und man hörte bei der Auffahrt nur das Rauschen und Getöse des Baches. Was für ein Feeling. Im Laufe des Anstieges zog sich das Feld weit auseinander. In der folgenden Abfahrt dämmerte es bereits wieder. Unten wurde gesammelt und gewartet, bis alle da waren. Da ich im vorderen Drittel über die Bergwertung fuhr, war jetzt leider frieren angesagt. Als es endlich weiterging, wurde mir dank der Regenjacke aber schnell wieder warm. Jetzt erwischte mich der Mann mit dem Müdigkeitshammer und verpasste mir einen ordentlichen Schlag. Ungefähr eine Viertelstunde lang war ich todesmüde, musste mir ständig selbst ins Gesicht schlagen und versuchte krampfhaft Gespräche anzufangen. Ich will gar nicht wissen, was ich in der Phase von mir gegeben habe. Glücklicherweise war die Müdigkeit mit einem Schlag wieder weg und die Frühstückspause fast erreicht.

Mein Magen war auch nicht mehr 100 %-ig da, aber etwas Joghurt, Haferflocken und ein Schnitzel gingen trotzdem. Es war immer noch nass-kalt, dementsprechend fiel die Kleiderwahl aus. Im vorletzten Abschnitt wurde es ernst, 2 Pässe mit je ca. 800 hm mussten befahren werden. Der Radstädter Tauernpass lief gut. Es fand sich eine kleine Gruppe, die gemeinsam bis oben kletterte und auch zusammen bis zum Schönfeldsattel rollte. Hier wurde die Gruppe etwas kleiner, ich gehörte zu denen, die etwas raus nahmen. Der Schönfeldsattel ist ein Scheiß Berg, komplett unrhythmisch, mal steil, mal flach, mal berg ab, hatte ich gerade keinen Bock mehr. Jetzt war es auch noch tierisch heiß und ich war mit meinem Langarmtrikot, Überschuhen usw. viel zu warm angezogen. In meinen Trinkflaschen befand sich nur noch verdünnte O-Saft-Plempe, mit der ich und mein Magen nichts mehr anfangen konnten. Tief Nummer 2 war erreicht. Endlich oben angekommen, gab es erlösendes, kühles Wasser. Nach dem anfangs brutal schlechten Straßenbelag in der Abfahrt war die letzte Pause in Sichtweite.

Ein paar Haferflocken, um den Magen etwas zu beruhigen und natürlich Kuchen bildeten die Basis der letzten Verpflegung. Auf dem Tacho standen bereits 10000 hm und über 700 km. Mit 6 Gels bewaffnet, zog ich in den Kampf gegen den Endgegner, dem Monster von Kärnten. Bereits die Anfahrt ließ nichts guten vermuten. Brachialer über 30 °C-Fön-Gegenwind war nicht so toll und verlängerte die Anfahrt gefühlt um das Doppelte.

Dann ging's endlich los. Meine Beine fühlten sich gut an, also attackierte ich ambitioniert in den Berg hinein, in der Hoffnung das Tempo einigermaßen halten zu können. Alle ca. 20 - 30 Minuten ein Gel eingeflößt, lief es erstaunlich gut und ich hatte die Spitze zumindest noch eine ganze Weile in Sichtweite. Der schlimmste Part kam allerdings noch, ein nicht enden wollender Wechsel von Kehren und Rampen. Wiegetritt fahren hat bei mir noch nie so weh getan, es hörte nicht auf, steil zu sein. Kurze Euphoriewellen, es gleich geschafft zu haben, wurden durch den Anblick der nächsten Rampe gleich wieder vernichtet. Irgendwann resignierte ich und trat einfach stumpf immer weiter. Vielleicht hört der Berg ja doch noch auf. Im letzten Stück wurden immerhin die Temperaturen angenehm und bis oben sogar kalt. Weit und breit war niemand mehr zu sehen, was bedeutete, dass eine Platzierung unter den ersten 10 so gut wie sicher ist. Mit dieser Motivation und jetzt doch aufkommenden Glücksgefühlen, war das Ziel endlich in Sichtweite. Völlig überwältigt, mit Tränen in den Augen, mental und physisch zerstört, aber überglückglich rollte ich auf Platz 7 über die Ziellinie.

Ein Traum ist wahr geworden - ich habe tatsächlich die Elbspitze gefinisht.

Im Nachhinein muss ich vor allem dem Helferteam für eine super Rundumversorgung danken! Ohne euch wäre das nicht möglich gewesen. Auch der gesamten Truppe danke ich für eine Tour, die ich nie vergessen werde. - Danke!

Elbspitze 2018 (Volker)

Wo fange ich an mit meiner Geschichte über das vergangene Wochenende? Am besten ganz vorn, ich hoffe, es ufert nicht zu sehr aus. Wem das Vorgeplänkel zu viel wird, kann ja runter scrollen.

Ich verfolge den Mythos Elbspitze eigentlich seit seinen Anfängen. Seinerzeit allerdings mit gebührendem Sicherheitsabstand aber auch einer gehörigen Portion Respekt und Bewunderung für die Protagonisten, die sich dieser, für mich immer völlig unrealistisch wirkenden, Aufgabe stellten. Im Laufe der Zeit verringerte sich die Distanz aber langsam Stück für Stück. Unregelmäßig traf man den ein oder anderen auf Ausfahrten in der näheren Umgebung Dresdens oder man hängte sich mal an die ein oder andere Runde Richtung Erzgebirge an. Ich dachte dabei allerdings niemals nicht an eine eigene Teilnahme bei der Elbspitze, sondern erfreute mich an den kleinen Dingen des Lebens, z.B. meinen ersten echten 200er im Rahmen der Eierbergrunde - ich weiß nicht mehr in welchem Jahr das war. Holger, falls du das liest: So fängt es an 😉.

Irgendwann auf dem Heimweg vom winterlichen Schwimmtraining in Freital blödelte ich mit Alex Akel herum: Elbspitze? Ja klar, vielleicht zum 40.

Vor zwei Jahren hatte Jessi ihren famosen Auftritt auf der Reise zum Mangart. Ich fieberte und litt mit ihr, bequem vom Sofa aus versteht sich, schließlich kurierte ich gerade noch meinen Beckenbruch aus. Wir waren irgendwann im April 2016 mal zufällig eine Runde mit Mario, Erik und Ralf Richtung Altenberg gefahren. Sie war die erste Teilnehmerin der Elbspitze der nicht dieses "übermenschliche" anhaftete, alle anderen Fahrer die ich bis dato kannte, waren einfach so unheimlich stark, dass ich nie auf die Idee gekommen wäre, da selbst mitzufahren. Jessica fuhr sehr gut, aber vom Niveau her war ich da nicht weit weg. Und so ertappte ich mich tatsächlich bald darauf dabei mir Gedanken über eine eigene Teilnahme zu machen. Aber eigentlich auch nicht so richtig, denn nach der Verletzung war von Form oder ähnlichem nichts mehr da. Das Jahr nahm seinen Lauf, im Oktober warf ich mal vorsichtig einen Blick auf das Ziel für 2017: Dolomiten, Seiser Alm. Verdammte Axt, wie geil ist das denn.

Ich überlegte aber noch ein paar Wochen, denn es war noch so etwas wie ein Rest Vernunft und gesunder Selbsteinschätzung übrig. Dann aber, wenn ich mich richtig erinnere tatsächlich in der Nacht auf meinen 40., füllte ich das Anmeldeformular aus.

Die Teilnahme letztes Jahr endete "aus Gründen" nach 560km. Ich will das jetzt hier nicht ausbreiten, letztlich hatte ich es aber selber verbockt und es war eigentlich unnötig. Allerdings konnte ich trotzdem viel Kraft aus der Niederlage schöpfen. Zum einen wusste ich woran es gelegen hat und zum anderen ging es mir während der Tour bis zum casus knaxus eigentlich durchweg sehr gut, war ich doch noch nie soweit am Stück gefahren und hatte mit weitaus größeren Problemen gerechnet. Der Entschluss das Begonnene dann eben im Jahr drauf zu beenden stand recht früh fest. Zumindest probieren wollte ich es nochmal.

Ab November begann ich mich vordergründig zwiftend im Cellar of Pain auf 2018 vorzubereiten. Ich hatte keinen festen Trainingsplan, sondern fuhr eher nach Gefühl wechselnd Grundlageneinheiten und harte Einheiten in Form von Intervalltrainings oder Zwift-Rennen. Dabei kann man sich herrlich abschießen. Die Form kam und ich hatte im Februar schon ein für mich beachtliches Niveau erreicht: 330W über 20 Minuten standen auf dem Zettel - und das war kein All-Out. Ich war zufrieden und freute mich auf den Beginn der Draußen-Saison mit der Eierbergrunde.

Dummerweise erwischte mich die Grippewelle rechtzeitig Mitte Februar und ich lag so flach wie lange nicht. > 39 Grad Fieber, Schüttelfrost brrrr. Konnte mich gar nicht mehr daran erinnern wie mies man sich da fühlen kann. Das Verhängnis nahm seinen Lauf, die Grippe wilderte weiter im Körper herum - Mittelohrentzündung. Noch eine Woche Pause. Damit wäre es nun eigentlich gut gewesen, aber nein, die Bakterien, die die Entzündung ausgelöst hatten, randalierten weiter: Hörsturz! Man, was ein Scheiß. Kortisonkur und weitere zwei Wochen Sportverbot waren das Ergebnis. Glücklicherweise blieb von alldem nichts zurück und ich konnte zur V1 wenigstens zum Eierberg hin rollen, um Holger, den diesjährigen Eierbergkönig der Herzen, seinen gebührenden Empfang zu geben. Aber es war ein Trauerspiel, was von der guten Form übrig war nach vier Wochen Zwangspause.

Die V2 legte ich gleich ad acta, die wäre viel zu früh gewesen. Ich päppelte mich langsam wieder auf, nur um mich Mitte April wieder mit einer Nebenhöhlenentzündung ins Bett zu legen. Die V3 kam wieder etwas zu früh nach der Krankheit und V4 musste ohnehin ausfallen, da ich an dem langen Pfingstwochenende mit der Familie unterwegs war. Blieb noch die V5, die ich als finale Standortbestimmung unbedingt fahren wollte, um im Anschluss dann zu entscheiden, ob eine Teilnahme an der Elbspitze nach diesem vertrackten Frühjahr überhaupt noch Sinn macht. Wie es der Teufel so wollte, kugelte ich mir am Vorabend die linke Schulter aus. Zum Glück schnipste die Kugel direkt von allein wieder in die Pfanne. Ich hatte aber Schmerzen und es war mir zu heiß mich so auf einen 400km Trip zu wagen. Gegen Mittag beschloss ich der V5 auf umgekehrter Route entgegen zu fahren, da die Schmerzen erträglich waren. Ich dachte, vielleicht freuen sie sich über etwas Unterstützung auf der langen Runde. Hier konnte ich erstmals die Derny-Qualitäten des jüngeren Thomsen-Bruder bestaunen. Nach kurzer Zeit fragte ich mich, wer hier schon 300 km in den Beinen hat, der oder ich? Was für ein Moped der Mann. Henry lernte ich hier nun auch persönlich kennen, nachdem wir die Tage vorher schon ein paar mal geschrieben hatten, wegen eines Ötzi-Startplatz. Ich glaube er war ganz froh, dass er mit mir jemanden hatte, um sein Tempo nach Hause fahren zu können. Die Standortbestimmung war zwar nicht sehr sicher, aber ich beschloss, wer nicht wagt der nicht gewinnt. Immerhin hatte ich wieder mein Niveau des Jahresbeginns erreicht, evtl. sogar noch 5W mehr. Das müsste doch reichen dachte ich mir.

Der Start rückte näher, ich machte mir einen Plan. Wenn man mit dem Ziel Antritt "nur" durchzukommen ist dieser recht einfach strukturiert. Aus allem soweit möglich heraus halten, auf dem Bock bleiben und vor allem aus den Erfahrungen vom letzten Jahr lernen und Stress in den Pausen vermeiden. Der Sack mit den Utensilien war viel aufgeräumter als letztes Jahr, so wollte ich in den Pausen Zeit sparen, was mir schließlich auch (weitestgehend) gelang.

Der große Tag kam, und ich hatte richtig Lust auf das was kommen sollte. Ich kam rechtzeitig aus dem Bett und konnte in Ruhe frühstücken. Das einzige, was nicht so recht klappen wollte, war, dass ich gern noch ein Pfund unnützen Ballast abwerfen wollte. Ich wollte aber auch nicht Unmengen an Kaffee trinken, um dieses Vorhaben zu erleichtern, da ich befürchtete dann nicht mehr Herr meiner Blase zu sein. Ich hatte ab da einfach immer ein Päckchen Taschentücher in der Trikottasche, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, sollte der Tom-Dumoulin-Fall eintreten.

Ich rollte gemütlich zur Frauenkirche, verstaute meine Sachen im Sack, zog das Trikot an, Aufstellung zum Foto und schon ging es los. Alles schön unaufgeregt, im Gegensatz zum letzten Jahr, als ich schon am Start das erste mal Stress hatte, da ich bei der Anfahrt zur Frauenkirche nochmal umdrehen musste, weil ich meinen Helm vergessen hatte. Alsbald war die erste Pause erreicht und es gibt eigentlich nicht viel über die erste Etappe zu erzählen, außer dass ich die Ehre hatte, den ersten Platten der Tour zu haben. Ich war froh, dass ich die Schlauchis doch noch gegen die Clincher getauscht hatte. Sonst hätte das etwas komplizierter werden können. Eine Tackernadel hatte ich mir eingefahren, vielleicht hätte die Milch abgedichtet, vielleicht aber auch nicht. So saß ich hinten bei Markus und Andi im Werkstattwagen und wechselte den Schlauch und konnte bald weiter fahren. Das Flicken "on the fly" war die perfekte Lösung, um das Feld in Bewegung zu halten. Letztes Jahr kam doch einiges an Standzeit aufgrund platter Reifen zusammen. Es folgte noch eine kleine Doppelbergwertung auf deren Abfahrt der Franz leider einen Bauchplätscher machte. Reichlich lädiert hat er aber durchgezogen der harte Hund. Chapeau.

Der zweite Abschnitt begann, wie der erste aufgehört hatte. Nur statt Franz lag Thomas auf der Straße und das sah echt nicht gut aus. Irgendwie war eine gewisse Unruhe im Feld. So dauerte es auch nicht lange und es rappelte schon wieder. Ich sah Annett in den Graben kullern und irgendjemand rumpelte über Ulis Hinterrad hinweg, nachdem der unten lag. Zu allem Überfluss brach bei dem Sturz sein Rahmen und die ES war vorbei. Annett konnte weiterfahren, zum Glück kann ich da nur sagen, denn wir sollten noch ein paar schöne Stunden zusammen haben :-) Viel mehr ist mir von dem Abschnitt nicht im Gedächtnis geblieben, außer das ich die Bergwertungen ohne Eckis Hupe wohl gar nicht als solche wahr genommen hätte. Ich freute mich auf weiteren Kuchen und den Böhmerwald.

Und dann kam er auch schon. Ich mag den Böhmerwald. Herrliche Landschaften und das ganze bei relativ moderaten Steigungen. Toll! Das Tempo im Feld war etwas wechselhaft, so dass es sich immer mal splittete. Vor allem nach der Trennung von den Begleitfahrzeugen gab es einige kleinere Hänger. Dazu kamen diverse Defekte. Umwerfer und Freilauf fallen mir da noch ein. Zwischendurch wurden sogar Brillen weg geworfen, dem nahm sich aber Georg an und konnte sie Björn, Moped-Man Nr. 2, zurückgeben. Die folgende Pause in Untergriesbach war dann schon ein paar Minuten länger und es gab lecker Nudeln, wenn ich mich recht entsinne. Ich konnte mich auch etwas erfrischen und zog mir neue Klamotten für die bevorstehende Nacht an. Was immer noch nicht klappen wollte, war der Ballastabwurf vom Frühstück. Noch störte es aber auch nicht weiter.

Schließlich rollten wir weiter in den Abend und nach Österreich. Ich habe den Grenzübertritt ehrlich gesagt gar nicht mit bekommen. Wenn das der Söder wüsste...der Depp. Der Abschnitt verflog gefühlt, hier ein Fuchs, da ein Hase, zwei kleinere Bergwertungen und schon war Nachtpause. Nachtpausen sind ja bekanntlich mein Spezialgebiet und auch diesmal versuchte ich mit aller Macht den Anschluss zu verlieren, aber Martin ließ mich nicht. Leider hatte er in Untergrießbach die Seite wechseln müssen, nachdem es mit dem Blutzuckersensor Probleme gab. Ich unternahm, nachdem alle Vorbereitungen getroffen, Nahrung und Getränke gefasst waren, einen weiteren Versuch im Ballast abwerfen. Hier in Gmunden immerhin mit mäßigem Erfolg. Allerdings verflog die Zeit dabei und ich überhörte die Hupe. So wurde es dann doch wieder ungewollt etwas knapp und ich zerrte mir noch schnell Überschuhe aus dem Sack, drückte Martin die Powerbank in die Hand und fuhr los. Helm wurde beim Losrollen aufgesetzt, Überschuhe kamen erstmal ins Trikot, obwohl ich die gern noch schnell angezogen hätte. Aber die Mopeds hatten ihre Motoren schon wieder auf Betriebstemperatur gebracht. Leider büßte ich bei dem leicht hektischen Aufbruch einen Handschuh ein, so dass ich ab hier ohne unterwegs war. Fazit der Nachtpause: Lieber einen Handschuh als den Anschluss verlieren. 😏 Definitiv das kleinere Übel. Ach ja, und natürlich musste Bruno noch zum Geburtstag gratuliert werden.

So ging es wieder hinein ins Dunkel, die Straßen waren nass und wir mussten in meiner Erinnerung ein Stück Baustelle durchfahren: Schotter. Aber augenscheinlich haben alle Reifen gehalten. Vielleicht war dieses Stück aber auch ganz wo anders, ich weiß es nicht mehr genau. Ist aber eigentlich auch egal, denn es sollte der erste richtige Pass warten. Die Postalm. 800 Hm verteilt auf ca. 15km klang geschmeidig. Der Einstieg war es auch. Die Hupe tötete und auf großem Blatt mit hoher Geschwindigkeit fuhren wir rein in die Alm. So vergingen die ersten 5-6 km wie im Fluge, nur gewann man dabei kaum an Höhe. Der folgende Abschnitt war steiler, ohne allerdings bösartig zu werden. Beeindruckend tosten Wasserfälle rechts und links der Straße, der Mond zeigte sich. Herrlich. Die Postalm muss ich unbedingt noch einmal im Hellen fahren. Leider blieb mir trotz aller Vorbetrachtung nicht im Gedächtnis, dass vor der Passhöhe noch eine kurze Zwischenabfahrt folgen sollte. Das war dann schon ein kleiner Nackenschlag für die Psyche, dass das gedacht erreichte Ziel noch gar keines war. Was noch folgte war aber nicht der Rede wert und es ging in die Abfahrt. Diese war doch recht frisch, ich kam aber mit gut gewählter Garderobe ohne richtig auszukühlen gut herunter. Unten war dann sammeln angesagt und es dauerte doch einige Zeit, bis alle Fahrer eingetroffen waren. Hier wurde mir dann doch kalt und zu allem Überfluss begann auch noch der Magen zu rebellieren. Es waren glaube ich noch ~40km bis zur Frühstückspause und ich fand mich ziemlich weit hinten am Feld wieder. Es kam keine Energie mehr in den Beinen an. Der Magen krampfte übel, es war also nicht daran zu denken nachzufeuern. Kotzen oder nicht kotzen - das war hier die Frage. Hoffi meinte beim Start nach dem Sammeln noch: "Das rollt jetzt bis zur Pause." Meine subjektive Empfindung war eine andere. Und ich glaube real waren auch fast 500Hm auf dem Abschnitt zu fahren. Zweifel machten sich breit, ob es zum einen bis zur Pause noch reichen würde und ob ich in der Pause den Tank würde wieder füllen können. Ich hatte mich schon wirklich auf das angekündigte Rührei und die Schnitzel gefreut, aber dann löste jeder Gedanke daran einen spontanen Würgereiz aus.

An der Pause angekommen verpflegte ich erst mein Rad und versuchte mich im Anschluss mal wieder im Ballastabwurf. Ich hatte die Hoffnung, dass die Verkrampfung im Magen sich lösen würde, wenn nach hinten hin wieder etwas mehr Platz wäre. Erfolg ja, aber sehr mäßig, gemessen an den Mengen Nahrung, die bis dahin durch die Schleuse gewandert sind. Daraufhin suchte ich mir trockene Klamotten aus dem Sack und verkrümelte mich in die Dusche. Zum Glück kam nur kaltes Wasser aus der Brause, denn das brachte den Kadaver wieder zum Leben. Ich hatte auf einmal wieder Lust darauf weiter zu machen - vorher war der Schweinehund auf meiner Schulter schon ziemlich laut geworden, und er brüllte ständig was von BUS, REINSETZEN, SCHLUSS JETZTusw. Also ging ich hoch, wo erneut das 1a-Büffet aufgebaut war. An Schnitzel und Rührei traute ich mich noch nicht, aber Nutella-Brötchen und Kuchen, das funktionierte. Bald sollte es schon weiter gehen. Ich zog mir noch meine Regenhose an, da ich keine Lust hatte, gleich wieder mit nassem Polster unterwegs zu sein. Allerdings zog ich die Regenhose nur an, um sie gleich wieder aus zu ziehen. Es war viel zu warm.

Im kommenden, vorletzten Abschnitt stand wieder mal eine Doppelbergwertung an. Bei akutem Kraftüberschuss hätte man sogar eine Triplewertung daraus machen können, so man denn die Sonderwertung zur Eisentalhöhe auch noch mit anhängte. Dies taten aber nur Sirko und Bolzer, mit besserem Ende für den Erstgenannten. Für den Rest der Bande galt es Tauernpass und Schönfeldsattel zu meistern. Beide wieder etwa 800 Hm, wobei der Tauernpass etwas steiler war. Nach gemächlichem Anrollen nach der Pause zog sich die Straße dann in eine Klamm hinauf. Die Landschaft war grandios, die Steigung mit ca. 10% auch. Hier hinauf bildete sich dann unser Autobus-Grüppchen um Annett, Jens und mich. Am Eingang in den Pass waren noch ein paar mehr Leute um uns herum, aber Stephan z.B. ist offensichtlich auf dem Weg von Altenmarkt bis zum Tauernpass in ein Fass mit Zaubertrank gefallen und war alsbald außer Sichtweite. Andere mussten leider irgendwo hier in den Tauern aussteigen. Wir fuhren, wie ich fand, recht unaufgeregt den Pass hinauf, Annett hatte immer mal Musik an zur Ablenkung, und bald schon kam die erste Skibrücke. Wieder alles Gelesene ausblendend dachte ich wie schon auf der Postalm wir wären oben - Pustekuchen, ging noch ein paar Meter weiter. Egal, hilft ja nichts.

Die Abfahrt war eine der leichten Sorte - einfach rollen lassen. Hier konnte ich mich wunderbar verpflegen, schob 1-2 Riegel ein, trank die gute Plempe oder ein Schlückchen Wasser. Unten im Tal als es flacher wurde sammelten wir drei uns dann irgendwie wieder zusammen und fuhren Richtung Schönfeldsattel. Am Abzweig von der Katschbergstraße gab es noch eine kleine Irritation. Wir hatten ja quasi unser eigenes Begleitfahrzeug mit Markus und Andi. Andi, der Chefmotivator und Mann von Annett, wollte Richtung St. Michael weiterfahren, mein Track wies uns aber den Weg Richtung St. Margareten. Das Rätsel löste sich schnell auf. Die Jungs hatten den Ausweichtrack über den Katschberg für die Autos auf dem Navi, da der Schönfeldsattel für Autos aufgrund eines Hangrutsches gesperrt sein sollte und wir den Original-Elbspitztrack. Das die Straße inzwischen wieder für PKW freigegeben war, wusste zu dem Zeitpunkt keiner. So waren wir drei dann auf uns gestellt unterwegs und hatten keinen Plan wie weit wir wohl hinter der Gruppe waren. Der Schönfeldsattel war ein sehr idyllisches Sträßchen mit recht wenig Verkehr. Ein paar Porschisten machten Krach und Staub, aber viel los war nicht. Nach dem der Einstieg etwas steiler war, flachte der Pass nach oben hin ab. Auf etwa halber Höhe dann passierte es. Ein gewaltiges Rumpeln im Unterleib kündigte Großes an. Annett und Jens rollten weiter und ich verschwand für kurze Zeit im Grünen abseits der Straße. Es war vollbracht und nun endlich mit dem entsprechenden Berggewicht machte ich mich daran die beiden wieder einzuholen. Es dauerte schon eine ganze Weile, bis ich die zwei wieder aufgerollt hatte, aber ich fühlte mich nun blendend. Der Druck (im wahrsten Sinne des Wortes) war weg. Annett hatte dann augenscheinlich einen kleinen Hänger und meinte ihr wäre etwas schwummerig. Ich hatte noch ein Tütchen von Philipps Wunderbärchen, koffeinhaltige Gummibären, und gab sie ihr. Vielleicht halfen sie ihr, auf jeden Fall kamen wir auf der Hochalm an und wurden von einigen Kühen bestaunt. Am letzten Weidegitter warteten auch unsere beiden Begleiter mit dem Bus wieder auf uns und fragten, ob wir irgendwas bräuchten. Andi warnte noch vor dem ersten Teil der Abfahrt, da hier die Straße sehr schlecht sei. Dem kann ich auch nur beipflichten, das war ein ganz schönes Geholper. Der untere Teil ließ sich aber grandios fahren. Keine bösartigen uneinsichtigen Kurven aber auch nicht stupide geradeaus runter - so mag ich das. Unten sammelten wir uns wieder und fuhren im Schatten der Tauernautobahn nach Gmünd zur letzten Pause. Hier sollten Markus und Andi wieder unsere Retter werden, da ich unser Trio anführend am Abzweig zur Pause vorbei geradelt war. Aber ein kurzer Griff zum Telefon und sie führten uns zum Pausenpunkt. Siehe da, die ganze Meute war noch da. Wir hatten ja jegliches Zeitgefühl verloren und es wusste keiner so genau, ob an der Pause noch jemand wäre oder nicht. Allerdings stellte sich heraus, dass die anderen noch gar nicht sooo lange dort verweilten.

Es war barbarisch heiß was ich noch so weiß und ich versuchte meinen Energiehaushalt wieder mit diversen Kuchenstücken und Wurstbroten auszugleichen. Herzhaft vor schmerzhaft - wartete doch nur noch der Endgegner auf uns - und die Anfahrt dort hin. Die Fahrt Richtung Mölltal stellte sich als die längsten 40km meines Lebens heraus. 35 Grad heißer Gegenwind völlig übertriebener Stärke wollte uns vom Mölltaler fernhalten, so hätte man denken können. Wenn ich schon gewusst hätte, was da für ein Schweineberg wartet, ich hätte es als Zeichen von oben gewertet. "Überleg dir das nochmal, es macht keinen Sinn eine Sackgasse mit 1900Hm hoch zu fahren. Es ist SINNLOS. Denk doch mal nach." Irgendwo im hinteren Feld rappelte es noch mal, aber ich glaube da ist nichts schlimmes passiert. Nach schier endlosem Gerödel kam der Abzweig Richtung Gletscher und das Elend nahm seinen Lauf. Von nun an hörte der Spaß auf. Aber mal so richtig - komplett. Rollte es am Anfang immerhin noch ein bisschen, so gut es eben rollt bei 15% Steigung, wurde der Straßenbelag bald so rau, dass da gar kein Vortrieb mehr zu sein schien. Trotz allem konnte man noch ein bisschen Dünnes erzählen, Übersetzungswitze, Verwünschungen gegen die Streckenplaner aussprechen usw. Vor mir krampfte Topias auf seinem Tarmac den Hang hoch. Ei Caramba sah das fies aus, wie er sich zwischen Lenker und Sattel verbog. Annett bekam die 3. Luft und verschwand nach vorn. Ironischerweise mussten wir an unserem Hotel vorbeifahren. Hier konnte zwar nochmal Verpflegung nachgefasst werden, aber das verlangen einfach ins Bett zu fallen war groß. Ich eierte mit Henry und Nico die folgenden Rampen hoch. Nach jeder Kehre das gleiche Bild nur immer wieder spiegelverkehrt. Mal hielt ich den Kopf unter einen kleinen Wasserfall zur Abkühlung, dann lief ich mal eine Rampe schiebend hoch, da ich Angst hatte, meine Fußsohlen würden sich im Schuh selbst entzünden - langsamer war das auch nicht. Das half aber. Ich kam wieder etwas in Schwung und konnte mich von meinen beiden Leidensgenossen etwas absetzen. Die Eierei ging weiter, und obwohl ich so langsam war, gewann ich doch unheimlich an Höhe, einfach weil es so steil war, wie der talwertige Blick verriet. Die längste Python der Welt auf die Straße zeichnend stampfte ich den Berg hoch. Rechts runter - links runter - rechts runter - links runter. Mit einem geschmeidigen runden Tritt hatte das trotz einer 34/32 nichts zu tun. Irgendwann kam Annett wieder ins Bild und ich konnte zu ihr aufschließen. Von da an, ich weiß nicht mehr bei welchem Steigungskilometer das war, fuhren wir den Rest zusammen. Es quält sich leichter, wenn man sein Leid (mit-)teilen kann. Angenehmer Nebeneffekt: Der Chefmotivator und Markus waren auch nie weit weg und hatten aufmunternde Worte oder Getränke dabei. Warum das Ding "Das Monster von Kärnten" hieß, war mittlerweile völlig klar. Irgendwo recht weit oben hielten wir kurz an, man konnte ja beim fahren kaum trinken, aber der Chefmotivator peitschte seine Frau den Berg hoch (natürlich mit Worten): Los, weiter - nicht lang rum stehen.... So ähnlich muss sich der Rubisoier beim RATA vorgekommen sein, wenn die Schweinebande wieder zur Weiterfahrt geblasen und gedrängelt hat. Danke Andi und Markus, ihr wart eine große moralische Unterstützung bei der Monsterbezwingung. Die dritte große Gemeinheit neben der Steigung und dem Belag war die Tatsache, dass man tatsächlich bis zur allerletzten Kurve das Ziel nicht sehen konnte. So hatte man nie einen Fixpunkt an dem man sich orientieren konnte. Außer einem imaginären Rest-km-Stand auf dem Wahoo, hm, stimmt denn die Route? Irgendwie ging es aber immer weiter. Zwischendurch gab noch einen kleinen Schauer, den ich aber eher als angenehm denn störend empfand. Topias und Henry bekamen wieder Druck auf den Kessel und krochen irgendwo an uns vorbei. Dann durfte man noch eine Galerie voller Ziegenkacke durchfahren und irgendwann, nach gefühlter Ewigkeit an diesem Schweineberg kam sie, die letzte Kurve. Das Ziel war in Sicht und auch nicht mehr weit. Gemeinsam rollten Annett und ich über die Linie und hatten es geschafft. Im nächsten Moment wusste ich dann auch warum ich mir das angetan hatte. Das Zielbier - Prost!

Nun eine Woche nach dem Start abschließend noch ein ganz großes Dankeschön an alle Beteiligten, ob Organisator, Helfer oder Fahrer. Die Elbspitze ist ein tolles Kollektiv von positiv Verrückten und in dieser Form wohl wirklich eine einzigartige Veranstaltung. Es macht mich stolz dabei gewesen zu sein und das Ding gemeistert zu haben. Vor dem Start stand die Aussage in Stein gemeißelt: Dieses Jahr nochmal, das war's - egal wie es ausgeht. Aber ich fürchte (für meinen Hintern) der Stein hat schon Risse bekommen... Abwarten und Bier trinken.

Elbspitze 2018 – Von der Frauenkirche nach Kärnten zum Monster (Michael)

Eigentlich sollte das Erlebnis im letzten Jahr einmalig bleiben, aber irgendwie haben gute Radkumpels das Gegenteil erreicht. Also folgte nach Ende der Skisaison ab Anfang April der straffe Umstieg aufs Rad, um so in drei Monaten fit zu werden für DAS Highlight. Da gab es zum Glück schon ein paar wichtige Erfahrungen aus dem Vorjahr: regelmäßig lange und bergige Ausfahrten mit wenig Pausen und Teilnahme an einigen Vorbereitungstouren sind Eckpunkte für eine erfolgreiche und schmerzverträgliche Elbspitze.

Am 29. Juni 2018 05.30 Uhr war dann endlich Start. Die letzte Woche hat sich mangels Radtraining (Ruhe vor dem Sturm) und dem vielen Essen ganz schön in die Länge gezogen. Außerdem horcht man ständig in seinen Körper hinein, ob vielleicht doch noch ein Wehwehchen auftaucht. Mit sehr angenehmer Unterstützung von Familie und Freunden ging es hinauf ins Erzgebirge zur ersten Bergwertung. Und so flogen die Stunden dahin. Fahren, sitzen, stehen und endlich Verpflegung, immer der gleiche Rhythmus, gewürzt mit vielen Bergwertungen. Am ersten Tag viel Sonne und warm, in der Nacht immer straff hinter einem Regengebiet, also reichlich nass von unten. Meine Wechselgarnituren habe ich jedenfalls alle aufgebraucht. Partielle Nässe hat dann auch zu ein paar Ausrutschern geführt, die zum Glück ohne schwere Folgen blieben aber z.T. ein Ausscheiden nach sich zogen, so dass aus verschiedenen Gründen von den gestarteten 34 Fahrern 24 das Ziel erreichten. Aber halt, nicht ganz korrekt: Eine Fahrerin war dabei und Annett hat als erste Frau bei der 10. Auflage gefinisht. Hochachtung! Und sie war meist zu einem Gespräch im Peloton bereit, kein Zeichen von Überlastung!

14 Bergwertungen säumten den Weg und waren von sehr verschiedener Herausforderung. Die Hügelchen im ersten Teil der Strecke wuchsen sich in den Alpen zu echten Monstern aus. Die Postalm z.B. war strategisch hervorragend gelegen, nicht zu steil aber definitiv lang genug um früh morgens hellwach oben anzukommen und im Morgenschein die Abfahrt in Angriff zu nehmen.

Nach dem Frühstück war nochmal Kopfarbeit angesagt: zwei Bergwertungen mit jeweils 800 Höhenmetern waren erstaunlich gut zu bewältigen, wenn man das Finale (noch) erfolgreich verdrängen konnte! Und diesen letzten Anstieg kann man wirklich als Grand Finale oder leckere Kreation oder einfach nur als ewig lang und steil bezeichnen! Selbst als Bergsteiger war es mir anfangs ein Rätsel, wie man aus dem großen Kessel nach der steilen Abfahrt mit dem Rennrad rauskommen soll. Auflösung: im Wald, so dass es keiner sieht, stehend mit Kurvenfahrten auf der Straße und keinem Lächeln mehr im Gesicht. Es ist schon fast episch zu nennen, was Sirko da ausgesucht hat. An jedem Absatz glaubte man, das Ziel ist in Sicht und täuscht sich doch mehrmals. An der Staumauer des Hochwurtenspeichers geht es dann wirklich nicht mehr weiter, endlich im Ziel nach 740 Kilometern und 12 100 Höhenmetern! Und zu meiner Überraschung hat es zu einem Platz unter den ersten 10 gereicht. Da freut sich der Bergsteiger und Skiläufer riesig, der doch eigentlich gar kein (Renn-) Radfahrer ist.

Es sei noch hinzugefügt, dass man sich in diesem Jahr voll auf den finalen Berg konzentrieren konnte, anders als im Vorjahr, wo eher logistische Fähigkeiten gefragt waren – eine Freude! Kleiner Tipp noch, eine Kompaktkurbel wäre besser gewesen….

Fazit: Eine tolle Tour mit anspruchsvoller, manchmal überraschender aber letztendlich genialer Streckenführung. Die technische Betreuung war hervorragend, selbst ein defekter Leerlauf hat mich nicht zur Aufgabe gezwungen. Und das Essen war das Tüpfelchen auf dem i. Also wer von dieser familiären Ausfahrt noch immer nicht vollends begeistert ist, dem sei als Lockmittel gesagt, es gab an jeder Verpflegung sächsische Eierschecke – ein Hochgenuss! Also ein dickes Dankeschön an alle Helfer und Organisatoren – die Elbspitze war auf jeden Fall eine Reise wert!

Michael Richter

Elbspitze 2018 – über 740 km & 11.700 Hm zum Berg Master (Gerald)

Nach dem etwas unerwarteten Doppelsieg 2017 als Newcomer in der Masters-Wertung und meiner Liebe zu dem Bezwingen von endlosen Höhenmetern, war nach der letztjährigen Elbspitze sofort klar, dass ich auch 2018 wieder an den Start gehen werde. Schnell war der Startplatz gebucht, und auch das Motto meiner diesjährigen Teilnahme auf elbspitze.de publiziert: "Master Trikot verteidigen."

Hatte ich 2017 noch an drei V-Touren teilgenommen, begnügte ich mich 2018 mit der Heimat Light, und wollte mein auf dem Papier (Strava) stärksten Gegner im Kampf um die Masters-Wertung, Topias Thomsen, mal auf den Zahn fühlen. Das lief richtig gut, an den ersten Rampen hielt ich mit Daniel zusammen richtig rein, und kam stets ganz vorne oben an. Auch nach der Mittagspause, als die Dresdner Bergziegen rund um Bolzer, Sirko, Hoffi & Christian richtig auspackten, konnte ich zwar nicht ganz deren Tempo gehen, aber Topias nahm ich fast 15 Minuten bis zum Mückentürmchen ab. Für die Elbspitze war ich daher guter Dinge.

Als weiteres Highlight 2018 stand eine Woche vor der Elbspitze wegen dem Paris-Brest-Paris Jahr 2019 noch die Teilnahme am Superbrevet Berlin – Wien – Berlin (1.400 km / 10.000 hm) auf dem Programm. Ich machte mir vorab etwas Sorgen, ob eine Regeneration von sieben Tagen ausreichen würde. Aber da es bei einem Superbrevet keine Bergwertungen gefahren werden, jeder sein eigenes Tempo fährt und ich etwas „ruhiger“ habe angehen lassen (Schnitt 25,4km/h), klappte das ziemlich gut. Meinen Bericht vom Superbrevet kann man hier lesen:

https://www.strava.com/athletes/6072650/posts/2483889

Als Wiederholungstäter verlief die Vorbereitung bis zum Start sehr routiniert: Anreise von Berlin zusammen mit Tino, Abendessen mit dem MeckPom Express, Hotel, Schlafen, Frühstück, Sachen verstauen, Frauenkirche umrunden und los.

Irgendwann nach dem Start rollte Hoffi neben mich und erzählte mir von einem Jürgen Schäfer im Fahrerfeld, ein sehr guter Bergfahrer aber nicht so Langstrecken-erfahren wie ich. OK, dachte ich, also wie 2017 die ersten Bergwertungen zunächst ruhig angehen lassen und die Lage sondieren und dann nach hinten hinaus forcieren. Schnell war außerdem klar, dass Topias auf Rot fahren wird, also ein neuer, unerwarteter Gegner im Kampf um die Master Wertung.

Baukahre ist die erste Bergwertung, ich sortiere mich am Ende der Spitzengruppe ein und beobachte das Treiben. Jürgen reist zwischenzeitig sogar eine Lücke zu Matze & Bolzer, und ich denke nur, „na holla“ aber auch „das Rennen ist noch lang“. Oben komme ich als Zweiter der Masters an und streiche die ersten fünf Punkte ein.

In Treskonice, der zweiten Bergwertung, schiebt sich noch Björn Thomsen zwischen mich und Jürgen, also nur drei Punkte für mich, aber ab nun ist es ein stetiger Wechsel zwischen mir und Jürgen. Wobei wir eigentlich fast nie gemeinsam die Bergwertungen hinauf fahren, einer hält meistens immer voll unten rein und der andere steckt zurück:

Noch hat Jürgen in der Punktewertung knapp die Nase vorn, aber nun stehen die letzten drei großen Anstiege für die Bergwertung mit je ~800 hm bzw. 20 Punkten für den Ersten auf dem Programm.

Es beginnt mit der Postalm im Dunkeln, eine „ohrenberaubende“ Kulisse, die Wasserfälle rauschen neben einem herunter und man erahnt nur die Felsen um einen herum. Es bildet sich eine Spitzengruppe aus Matze, Sirko, Bolzer, Jürgen und mir. In einer Spitzkehre forciere ich das Tempo und setze mich an die Spitze, Jürgen lässt irgendwann reißen. Als die „Normalos“ nochmals das Tempo erhöhen, gehe ich das nicht mehr mit, es folgt ein kurzes Bergabstück, Jürgens Licht sehe ich in sicherer Entfernung und kassiere schließlich 20 Punkte auf der Postalm.

Wir rollen hinab ins Tal und warten hier auf die Gruppe. Da es sehr nasskalt ist und ich schon zuvor mit Müdigkeit zu kämpfen hatte, setzte ich mich gerne in den Bus und schlafe sofort ein. Bald sind wieder alle da und es geht zur Frühstückpause nach Altenmark. Jürgen und ich sind nun punktgleich im Kampf um den Titel des „Berg Masters“.

Obertauern ist der nächste Pass, und ich rechne mir hier guten Chancen aus. Ich kenne die Straße in und auswendig , sowie den exakten Punkt der Passhöhe am Hotel Perner, da ich hier so viele Jahre mit meiner Familie zum Skifahren war. Aber der Ortsvorteil ist gar nicht notwendig, am Einstieg in den Tauernpass hänge ich mich an das Hinterrad von Sirko & Bolzer, übernehme kurzzeitig auch die Führung und Jürgen fällt schon am Beginn hinten hinaus. Irgendwann schließt noch einmal Frank auf, aber bis zur Passhöhe setze ich mich wieder von ihm ab. Wieder 20 Punkte kassiert, noch schnell ein Foto auf der Passhöhe vom Hotel Perner, so viel Zeit muss sein, und hinab in die schnellste Abfahrt der gesamten Tour nach Mauterndorf.

Da das nun eine Doppelbergwertung ist, nehme ich den Vorsprung mit in den Schönfeldsattel, hier spare ich etwas an Kraft, aber immer den Blick nach hinten gerichtet, ob Jürgen doch nicht wieder auftaucht. Die nächste Bergwertung und weitere 20 Punkte sind erreicht. Kurze taktische Besprechung mit Hoffi, habe jetzt 20 Punkte Vorsprung auf Jürgen, aber es gibt ja noch die Sonderbergwertung, würde Jürgen die fahren, müsste ich nur mitrollen und als zweiter Master oben ankommen. Da er das bestätigt, beschließe ich, in Innerkrems am Abzweig zur Nockalm auf Jürgen zu warten, um zu schauen was er tut.

Jürgen und Frank rollen vorbei und nehmen nicht den Abzweig zur Nockalm, also kann ich hinterher rollen :-) das Berg-Master-Trikot ist sicher und muss „nur noch“ zum Kärntner Monster gebracht werden. Die letzte Pause in Gmünd ist schnell erreicht, hier gönne ich mir noch einmal eine ausgiebige Schlafpause auf der Wiese.

Auf dem Weg zum Finale, dem Mölltaler Gletscher / Hochwurtenspeicher / Monster von Kärnten (es gibt viele Namen für dieses Biest) bläst uns ein ordentlicher Wind entgegen. Wir nähern uns nur langsam und ich bin froh, mich hinten im Feld verstecken zu können. Hochachtung an alle, die jetzt vorne noch Führungsarbeit leisten. Schließlich ist auch das überstanden und nun geht es endlich ins Finale.

Jürgen prescht in seiner gewohnten Manier wieder los und ich denke nur, der Anstieg ist noch lang, sehr lang, und außerdem habe ich ja schon ein Trikot sicher. Ich kämpfe ich mich Kehre um Kehre hinauf, teilweise zusammen mit dem Eisenbahner. Eigentlich dachte ich immer, ich komme mit meiner Kompaktkurbel (34/28) überall hinauf, aber wenn man im Wiegetritt schon Schlangenlinien fahren muss, denkt man doch mal über eine Bergkassette nach ...

Irgendwann bin ich alleine, keiner vor mir in Sichtweite, keiner mehr hinter mir. Man steht gefühlt zwar auf der Stelle aber die Höhenmeter steigen rapide. Es wird deutlich kühler, man ahnt bereits, das Ziel kann nicht mehr weit sein. Und nach einer letzten Kurve ist es plötzlich da, das Ziel, man durchbricht das Zielband, ist überglücklich, fällt sich in die Arme, und trinkt das obligatorische Finisher-Bier (oder auch zwei).

Vielen Dank, dass ich 2018 wieder dabei sein durfte. Ein großes Dankeschön an alle Organisatoren, Helfer, Supporter der Elbspitze, ohne euch wäre das nicht möglich. Wir sehen uns in 2019, auf welchem Monster / Biest dann auch immer.

Jürgen, es war ein toller Kampf mir dir um die Masters-Wertungen, Glückwunsch zum „Grand Master“.

Elbspitze 2018 - manchmal verliert man, manchmal gewinnen die anderen 😜 (Tobias)

Nach der erfolgreichen Elbspitze im letzten Jahr habe ich das Monster von Kärnten als Saison-Highlight für dies Jahr geplant. Das Ziel war klar definiert: Ich will die Bergwertung gewinnen! Dank Robert, lief die Vorbereitung dafür auch perfekt ab und ich war guter Dinge als es 5:30 an der Frauenkirche losging.

Schnell waren die ersten Kilometer bis zur ersten Bergwertung zurückgelegt und Ecki hupte zur Eröffnung. Mein Plan war, um einen Sprint zu umgehen, ca. 2 min vor der Wertung mit ordentlichem Druck anzugreifen und die Punkte einzusammeln. Der Angriff funktionierte auch super und es entstand eine große Lücke. Kurz vor der Wertung war wie aus dem nicht Matze wieder an meinem Hinterrad und konnte den Sprint für sich entschieden. So blieb es auch bei den nächsten 9 Bergwertungen. Oft fehlte jedoch nur eine halbe Radlänge und so blieb ich motiviert, um weiter für die Wertung zu kämpfen. Gegen Matze hatte ich aber an diesem Wochenende keine Chance.

Da Mort und Thomas leider schon zeitig ins Auto steigen mussten, blieb für die Sonderwertung nur noch Sirko übrig. Obwohl ich gut vorbelastet war, rechnete ich mir dennoch guten Chancen aus. Am Tauernpass und Schönfeldsattel bestimmte ich das Tempo und hoffte damit Sirko etwas weh zu tun. Im ersten Kilometer im Anstieg zur Eisentalhöhe gab Sirko jedoch Gas und ich könnte ihm nicht mehr folgen. Da wurde mir schön der Stecker gezogen. In der Pause danach ging es mir richtig übel. Zum Glück half es 5 min zu liegen und die Augen zuzumachen. Auf dem Rad war dann alles wieder gut. Am Mölltaler Gletscher schlugen dann die Anwärter auf Gelb gleich ein richtig hohes Tempo an. Das konnte und wollte ich nicht mitgehen. Ich wählte ein Tempo, was ich hoffte, bis oben halten zu können. Im Steilstück konnte ich so auch auf Sirko und Jürgen aufschließen. Irgendwann habe ich sogar dann Frank gesehen, aber meine Beine wollten auch nicht mehr so richtig und so rollte ich als 4. über die Ziellinie.

Am Ende ist es zum Glück unerheblich, ob es bei der Elbspitze für ein Trikot reicht. Die echten Heldengeschichten finden eh außerhalb der Wertung statt. Da ist Annett, die als erste Frau die Elbspitze finished. Franz, der trotz Schürfwunden nach einem Sturz das Ding durchzieht. Thomas, der sturzbedingt aufgeben musste, aber dann als Obermotivator im Auto zur Hochform auflief. Georg, der für die Aussicht auf einen roten Punkt das Feld schön im Gegenwind zum Mölltaler bringt. Diese und viele andere Begebenheiten, machen die Elbspitze zu dem was sie ist und zum Saison-Highlight des Jahres.

[26.06.2018] Roadbook

Im Roadbook findet ihr die wichtigsten Hinweise zum Ablauf der Elbspitze 2018. Bitte erscheint pünktlich an der Frauenkirche, spätestens jedoch 5 Uhr.

Der Track wurde aktualisiert und enthällt jetzt alle Pausenstützpunkte. Hier in 3 Abschnitte unterteilt: Teil1, Teil2, Teil3

[22.06.2018] Streckenverlegung

Aufgrund noch nicht abgeschlossener Instandsetzungsarbeiten am Sölkpass wird die Strecke der Elbspitze 2018 großräumig verlegt. Dadurch wird der vorletzte Abschnitt mit 2 Bergwertungen gespickt sein, die ohne Sammeln des Feldes ausgefahren werden. Für die Anwärter der Sonderwertung schließt sich noch ein dritter Berg an.

[17.06.2018] Noch 2 Wochen bis zum Start

In 12 Tagen startet die Elbspitze 2018 zur Mölltaler Gletscherstraße. Aktuell sind wir noch am festsetzten der Pausenstützpunkte, möchten euch aber vorab ein paar Informationen geben. Der Zeiplan stellt sich wie folgt dar:

OrtDistanzAnkunftszeitPausenzeitStartzeit
Dresden0 km5:30
Baukahre@ 36 km7:147:19
Treskonice@ 105 km9:499:56
Necemice@ 117 km10:1210:16
Pavlikov@ 141 km11:0511:08
Pause1, bei Pavlikov@ 144 km11:110:3011:41
Zvíkovec@ 160 km11:5512:31
Kotel@ 195 km13:4613:49
Zakáva@ 210 km14:2514:29
Pause2, Susice@ 265 km16:240:3016:54
Böhmerwald@ 282 km17:5718:14
Steinberg@ 338 km20:0520:14
Pause3, Untergriesbach@ 362 km20:500:4021:30
Mühlberg@ 384 km22:2922:37
Holzwiesen@ 413 km23:3523:39
Pause 4, Gmunden@ 466 km1:261:002:26
Postalm@ 526 km4:435:07
Pause5, Altenmark@ 574 km6:571:007:57
Tauernpass@ 599 km8:119:35
Schönfeldsattel@ 641 km10:4711:35
Pause6@ 672 km12:240:2012:44
Hochwurtenspeicher@ 737 km15:4816:45

Die Startnummern sind wichtig für die Wertungstrikots und die Zuordnung der Seesäcke, in denen ihr eure Utensilien in den Pausen lagert. Fahrer über 45 Jahre haben weiße Startnummern, jüngere Fahrer haben rote Startnummern.

StartnummerName
1Tobias Hess
2Sirko Kamusella
3Frank Lehmann
4Franz Ehm
5Thomas Hoffmeister
6Martin Haubold
7Gerald Hildebrandt
8Mike Kleineberg
9Rainmar Hönecke
10Bruno Schädlich
11Thomas Rex
12Stefan Jacob
13Mario Pöche
14Michael Richter
15Jens Eisenreich
16Mathias Klähn
17Matthias Reinfried
18Tino Knauth
19Rolf Weißelberg
20Stephan Mesow
21Jens Galle
22Horst Strohmeyer
23Thomas Aurich
24Topias Thomsen
25Jens Ritter
30Volker Lingelbach
31Björn Thomsen
41Jürgen Schäfer
42Uli Uhlig
43Henry Kluge
44Annett Jalowi
45Ringo Kuchinke
46Christian Süß
47Georg Langer
49Nico Kuchinke

[01.06.2018] Anmeldung geschlossen

Derzeit haben wir keine Startplätze für 2018 mehr zu vergeben, Anmeldungen können aber auf die Warteliste genommen werden. Normalerweise könnten so noch 1 - 2 Fahrer nachrutschen.

[15.04.2018] Neuer Hauptsponsor - Dapoo Cycling

Einen Tag hat unsere Suche nach einem neuen Hauptsponsor gedauert, da kurzfristig unser Hauptsponsor Novatic zurücktreten musste. Überraschend erhielten wir von Dapoo Cycling eine Email und nach kurzer und unkomplizierter Kommunikation steht es nun fest

DAPOO CYCLING wird für die ES2018 unser neuer Hauptsponsor und erhält exklusiv das Rote Trikot des aktivsten Fahrers.

Dapoo steht für solide, handgemachte Stahlrahmen und wir freuen uns auf die diesjährige und vielleicht auch zukünftige Zusammenarbeit sehr.

Wir danken unserem langjährigen Hauptsponsor Novatic sehr für die Unterstützung unseres Radsportprojekts. Nicht zuletzt durch Eure Unterstützung konnten wir mit nötiger finanzieller Flexibilität unsere Strategie einer familiären Ultraveranstaltung verfolgen, uns langfristig im Rennsportkalender vieler Hobbysportler positionieren und gesund wachsen. Als Dank für die langjährige Zusammenarbeit möchten wir Euch gern noch bis zum Ende der ES2018 unter unseren Sponsoren laufen lassen.

[12.03.2018] Eierberg 2018 - die bisher schönste Runde des Jahres!

Des Wetters wegen haben wir kurzerhand von Samstag auf Sonntag geschoben. Und das was rund 60 Triebtreter am Sonntag erleben durften, war erste Sahne. Die wärmsten Temperaturen aller bisherigen Eierbergrunden, edles Material, eine frisch angefertigte Eierbergkrone, jede Menge stramme Waden für den Kampf um die begehrte Krone und natürlich die ersten 200 Straßenkilometer am Stück in der noch jungen Saison. Das Peloton war besetzt mit vielen bekannten und neuen Gesichtern, mit dabei auch die aus meiner Sicht bisher aussichtsreichste Kanditatin für ein Elbspitzefinish Annett Jalowi, Jens Eisenreich vom Meckpomm-Express und unserem bayerischer Unterstützer Manu. Die Sache war ein voller Erfolg, nur ein Platten, jede Menge nette Gespräche, eine Stunde Rennfeeling ab Koitzsch mit einem starken Finale. Zum Eierbergkönig kürte sich Leonhard Herrmann, vor Ralf Schinköthe und Thomas Hoffmeister im Trikot unseres Sponsors Ingenieurbüro für Medizintechnik Dresden GmbH. Ein ganz besonderer Aspekt galt unserem seit Jahrem treuen Helfer und edlen Fan Holger. Holger hatte sich vorgenommen, den Eierberg einzunehmen und so schmiedeten wir seit langem diverse Masterpläne --> lest hierzu seine folgenden Zeilen. Einfach überwältigend.

"Mythos Eierberg……nun auch für mich. Dank Thomas, weil der unbedingt auf die Homepage kritzeln musste, dass ich den auch gern mal finishen würde. Viel blieb mir ja nicht übrig, als es wenigstens zu versuchen. Ein DNF war für mich keine Option, zu offensiv war ja mein Start kommuniziert worden. Zur Vorbereitung will ich garni viel sagen, da diese quasi außer auf der Rolle und vielleicht 300km draußen nicht stattgefunden hat. Am Freitag erreichte mich eine ganz liebe Whatsapp von Arnos Frau Angela mit vielen guten Wünschen und Tipps für die Eierbergrunde. Da hatte ich doch direkt etwas Pippi in den Augen. Es war klar, da gucken nicht nur 2 -3 Hanseln drauf was Plempie so macht. Am Samstag war ich noch mit Robert für ein kleines Warmup verabredet. Bei meiner Ankunft in Bühlau war es dann ganz aus mit mir. Hinter Robert versteckte sich Manuel, das Austauschschwein aus dem Allgäu. Manu: „Es hieß auf der Homepage…. Plempie braucht Unterstützung für seinen ersten 200er. Hier bin ich.“ Da fehlten mir echt die Worte - das 2. Mal Pippi in den Augen. Kommt der extra wegen mir hier hochgerammelt - Wahnsinn. Abends meinte Elbspitzveteran Opa Jens noch zu mir: „Ich hab den Eindruck, dein Finish ist höher angebunden als der Eierbergkönig.“ Am Sonntag nach dem Frühstück mit Manu und Familie machten wir 7:55 Uhr bei mir los. Mit Thomas war besprochen, dass ich etwas eher starte um die ersten Wellen in meinem Tempo fahren zu können. Manu mimte den Sherpa. Schleppt der Kerl meinen Rucksack – ohne Worte. Erster Blick auf den Puls – 135 bpm. Nun war ich wohl doch bissl aufgeregt? Jedenfalls war ich voller Vorfreude auf einen schönen Tag auf dem Rad. Nach gut 35 km kam dann auch die hechelnde Meute von hinten - was für ein Feld. Schön an 5ter bzw. 6ter Position eingeordnet und ziehen lassen. Die Kilometer verflogen nur so. Kein Vergleich zu den Solorunden, die man so dreht. Hier und da ein kurzer Plausch mit den ganzen Elbspitzgrößen Gallo, Schinken Ralle, Alex, Steffen, Sirko, Thomas, Arno, Matze und wie sie alle heißen. Jeder hatte aufmunternde Worte übrig. Das war schon klasse - ganz großen Dank dafür. Ruck zuck waren wir an der Tanke angekommen – Mittagspause. Flaschen füllen, futtern und eine kurze Whatsapp nach Hause. „Mir geht es gut“ – konnte ich zwar selbst nicht glauben, aber es war so. An der Tanke dann endlich Peter wiedergetroffen. In Erinnerung vom RATA schwelgen und neue Dummheiten für 2018 ausdenken. Peter, ich nagel dich hiermit an deiner Aussage fest. Beim Ötzi haben wir einen Termin in Roofen - also musst du mit. Und dann ging es auch schon weiter. Thomas meinte noch, nach der Pause wird’s härter. „Bei dem Wind musst du sicher mehr beißen.“ Die gute Position im Feld machte es mir leichter. Immer mal wieder die Frage von Arno: „Holger alles gut?“ Heute konnte ich sie ruhigen Gewissens immer mit „Ja“ beantworten. Und Arno kennt mich. Immer, wenn ich in der Vergangenheit diese Frage mit einem kurzen „Ja“ beantwortete, war ich in Wirklichkeit schon richtig „grau“. Aber heute war vieles anders. Der Kopf war ja von Anfang an auf Finish eingestellt. Ab km 170 war es etwas zäh. Die Lücken nach einer Kurve zuzufahren fiel langsam schwerer. Aber es war ja nicht mehr weit bis zum Eierberg. Von hinten sah ich dann wie Hoffie die erste Attacke ritt. Dort habe ich sofort die Arbeit eingestellt und hab mir keine Mühe gegeben irgendwas zuzufahren. Eigenes Tempo zum Eierberg war angesagt. Als letzter – logisch. Die 10km bis dahin schaffste auch alleine. Am Einstieg zum Eierberg kamen mir Gallo (der zwischenzeitlich zum Sherpa Nr.2 mutiert war), Manuel und Arno entgegen. Gemeinsam kurbelten wir hoch. Das war schon ein cooler Empfang da oben. Henriette, Manuela, Volker und Stefan waren zum Empfang gekommen. Schön, dass ihr da gewesen seid. Die Heimfahrt war purer Genuss. Immer wieder Glückwünsche und Schulterklopfer. Mein Glückwunsch geht an dieser Stelle an den Eierbergkönig 2018 und die Platzierten. Das war ein sensationeller Tag. Vielen Dank an meine beiden Mädels, die mich immer unterstützen. Arno, Thomas und Robert, danke, dass ihr immer an mich geglaubt und die Strecke „entschärft habt“ (damit ein gewisser Ultra noch bessere Finisherchancen hat) und mir Trainings- und Ernährungstipps gegeben habt. Manu – einfach ohne Worte. Das krieg ich grad immer noch nicht geregelt. Kommt nach Dresden um meinen Rucksack zu schleppen... Danke an jeden Einzelnen von euch, der mich in irgendeiner Weise zugequatscht hat, nur um mich abzulenken. Jetzt weiß ich… 200km sind nicht unmöglich. Es geht nur darum seine Grenzen zu verschieben. Abschließen möchte ich gern mit einem Auszug aus der Whatsapp von Angela: „Holger, du bist nicht nur der Plempenmeister, du bist einer von ihnen.“ Danke Angela. Bis Bald - euer Ultra, Plempenmeister und nun auch Eierbergfinisher 2018 Holle"

Anbei Foto vom Start, von Plempenmeister Holger und seinem Betreuerstab sowie vom Podium am Eierberg, danke an Arno Burgi hierfür.

[08.03.2018] ACHTUNG Termin Eierberg verlegt!

Aufgrund des viel besser gemeldeten Wetters starten wir die Eierbergrunde am Sonntag 11.03.2018. Ansonsten bleibt alles wie gehabt.

[07.02.2018] Bald geht's los

Noch 4 Wochen bis zum Saisonstart am Eierberg. Den Kurs haben wir etwas entschärft, um möglichst vielen Leuten die Möglichkeit zu bieten, etwas Elbspitzeluft zu schnuppern. Es geht brettflach aus Dresden raus und der Treff ist bereits in Bühlau, so dass der Elbhang oder der Anstieg durch die Heide heuer nicht zu ersten Abreißern führt und die Gruppe geschlossen bis Radeberg kommt. Also Kurs ggf. nochmal downloaden. Bis bald!

[04.01.2018] Vtouren

Etwas spät aber dafür umso ausgegorener haben wir unser Vorbereitungstouren zusammengestellt. Wir folgen der Tradition und servieren die schönsten Ziele des Dresdner Umlandes, beginnend bei für nordelbische Verhältnisse geradezu unbezwingbarem Eierberg, dem Heimat-Ötzi, dem vermutlich schönsten Anstieg der Heimat, den höchsten Berg des Erzgebirges und der Umrundung der Böhmischen Hauptstadt.

Aufgepasst: Nur die erste Vtour ist auf einem Sonnabend gelegt, damit wir bei der Pause alle Leute schneller durch den Supermarkt bekommen, am besten Grüppchen bilden zum schnelleren Kassiern, und falls es doch eine Tanke wird bitte die armen Autofahrer vorlassen :-)

[01.01.2018] Kette rechts in 2018

Wir wünschen all unseren Fahrern, Helfern, Sponsoren und Fans ein gutes, erfolgreiches und gesundes neues Jahr. Heute wurde die Saison bei frühlingshaften 10 Grad in Dresden angeradelt. Immerhin reichlich 10 Mann und eine Frau erschienen auf schmalen Reifen am Körnerplatz. Mit Mathias Klähn und der Dresdner Triathlonrakete Annett Jalowi misst unser Feld zur Elbspitze bereits wieder 25 Sportler/innen. Auf eine grandiose Saison!

[09.11.2017] Heckscheibenaufkleber

! ! ! Aufgepasst ! ! ! Den traditionellen Heckscheibenaufkleber der Elbspitze-Ultras gibt es jetzt erstmalig offiziell zu bestellen. Er hat eine Breite von ca. 80 cm, von außen zu kleben und die Schriftfarbe wird weiß sein. Die Kosten belaufen sich auf 15,- € das Stück. Bei Bedarf kann ich den auch Versenden, für die Nichtdresdner. Annahmeschluss wird der 30.11.2017 um 18.°° Uhr sein. Anfragen und Bestellungen bitte direkt an: holgergruhl@zaschendorf.com

So wird der Aufkleber ausschauen.

[31.10.2018] Elbspitze 2018 - Kärntener Monster

Wir freuen uns euch das Ziel der kommenden Elbspitze bekanntgeben zu dürfen: der Hochwurtenspeicher, oder synonym: die Mölltaler Gletscherstraße. Die Strecke findet hoffentlich Anklang bei euch und motiviert zu dem großen Saisonziel. Die Anmeldung ist ab sofort möglich.

Zu einem späteren Zeitpunkt präsentieren wir euch noch unser Vorbereitungstouren-Programm, was euch in den Monaten März bis Juni mit langen gemeinsamen Touren zumindest mental auf die Strapazen und Freuden präpariert. In dem Sinne auf eine neue großartige Saison 2018!

[08.10.2017] Elbspitze 2018

Die Elbspitze 2018 wird am 29./30. Juni stattfinden und mit einem spektakulären Schlussanstieg enden. Auf dem Weg dahin warten ausschließlich von der Elbspitze unbefahrene Pässe, viele neue Abschnitte in Böhmen, eine neue Donauüberquerung ... und vieles mehr. Die Streckenpräsentation und Anmeldung wird ab 31.10.2017 auf unserer Webseite möglich sein. Wir freuen uns schon jetzt auf zahlreiche Mitfahrer!





    ... vom Elbflorenz in die Alpen - nonstop
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